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Olympia-Bilanz ärgert Schröcksnadel: "Abgerechnet wird am Schluss"

Schröcksnadel sieht das Förderprojekt "Rio 2016" als Erfolg
Schröcksnadel sieht das Förderprojekt "Rio 2016" als Erfolg
Null Medaillen: So lautet die Zwischenbilanz für Österreich bei den Olympischen Spielen in Rio. Die Schweizer lachen schon über die "Ösis". ÖSV-Präsident und Koordinator des 20 Millionen schweren Bundesförderprojektes "Rio 2016", Peter Schröcksnadel, hat keine Freude mit seiner Meinung nach voreiligen Olympia-Abrechnungen.

Dass nach sechs Wettkampftagen noch keine Medaille auf dem österreichischen Konto ist, beunruhigt Peter Schröckensnadel nicht. Selbst der kleine Inselstaat Fidschi hat schon eine Goldmedaille – im Rugby – eingeheimst. “Wir haben noch einige Eisen im Feuer, es ist noch lange nicht aus. Ich finde es einfach nicht richtig, wenn man sagt, jetzt haben wir wieder noch keine Medaille. Das erinnert mich an Schladming. Wenn es aus ist, ist es aus, und dann wird abgerechnet”, meinte der Vizepräsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) in Rio de Janeiro gegenüber dem ORF-Radio Ö3. Wer seine verbliebenen Hoffnungsträger sind, wollte er aber nicht sagen. Er wolle sie nicht unter Druck setzen.

Hoffnungen für die Zukunft

An die schlussendlich medaillenlosen Olympischen Spiele 2012 in London werde er in Rio de Janeiro keinesfalls erinnert. “Überhaupt nicht. Die Leistungen sind alle von jungen Leuten erzielt worden”, sagte Schröcksnadel. Seine Rechnung ist einfach. “Das sind Riesenhoffnungen, wenn sie 20 Jahre alt sind und auf dem fünften Platz landen und die nächsten Olympischen Spiele kommen, wenn man die aufbaut, dann sind das Topfavoriten. Das ist ein großer Unterschied zu früher”, so der 75-jährige Chef des Skiverbandes.

Förderprojekt ist ein Erfolg

Er meinte damit wohl Schützin Olivia Hofmann und Judoka Bernadette Graf, die beide 24 Jahre alt sind. Die in Rio ebenfalls Fünftplatzierten waren bis Freitag die 29-jährige Kanutin Corinna Kuhnle und die beiden 36-Jährigen Tennisspieler Alexander Peya/Oliver Marach. Schröcksnadel ist jedenfalls überzeugt, dass das Rio-Förderprojekt ein Erfolg ist. “Das Programm greift, sonst hätten wir die Jungen jetzt nicht da.”

Schröcksnadel: “Gute Leistungen”

Als Beispiel nannte er die im Halbfinale klar gescheiterten Paul und Bernhard Sieber, die es als erste Ruderer seit acht Jahren zu Olympia geschafft hätten. “Das sind gute Leistungen, und Medaillen werden wir auch noch machen”, so Schröcksnadel.

olympia-pfarrer-blick

In der Schweiz macht man sich über die medaillenlosen Österreicher jedenfalls schon lustig. “Null Ösi-Medaillen trotz Olympia-Pfarrer”, schreibt der Blick und zitiert Pfarrer Johannes-Paul Chavanne, der in einem ORF-Interview sagt: “Ich bete jeden Tag zu Gott. Und es wäre gut, wenn die Athleten dem lieben Gott auch mal danken würden!” Auch heimische Medien kritisieren die Leistungen der Österreicher lautstark. Seit 1896 holte Österreich bei Olympischen Sommerspielen insgesamt 20 Gold-Medaillen. Alleine US-Superschwimmer Michael Phelps heimste bei den letzten drei Olympischen Spielen 22 Gold-Medaillen ein – und noch hat er die Chance auf weitere.

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