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Perfekte Bedingungen: Kiprop schielt auf Streckenrekord bei Wien-Marathon

Im Vorjahr konnte Kiprop den Wien-Marathon in einer beeindruckenden Zeit gewinnen.
Im Vorjahr konnte Kiprop den Wien-Marathon in einer beeindruckenden Zeit gewinnen. ©APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER
Im letzten Jahr zeigte die Kenianerin Nancy Kiprop bei Windböen bis zu 40 km/h beim Vienna City Marathon ihre persönlicher Rekordzeit von 2:24:20 Stunden. Dieses Jahr könnte der Streckenrekord (2:23:47) bei perfekten Bedingungen in Wien zu schaffen sein. Doch die Konkurrenz ist groß.
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Mit der in der Schweiz lebenden Äthiopierin Helen Tola (2:22:51/2017), deren Landsfrau Fatuma Sado (2:24:16/2015) und der für Bahrain startenden Merima Mohammed (2:23:06/2010) haben drei Läuferinnen schnellere Bestzeiten aufzuweisen als Kiprop. Ebenfalls im Vorderfeld zu rechnen sollte mit den weiteren Äthiopierinnen Melesech Tsegaye (2:26:44/2017) und Tinbit Weldegebril (2:26:48/2018) sein. Ihre persönliche Bestzeit deutlich verbessern will die Südafrikanerin Nolene Conrad (2:35:21), die erst als Teenager nach einer Asthmaerkrankung und einem lebensbedrohlichen Anfall mit dem Laufen begonnen hatte.

Streckenrekord ist bei den Frauen drin

“Wir haben in den letzten Jahren nie so ein starkes Frauenfeld gehabt. Von der Dichte und Stärke ist das Potenzial da, einen Streckenrekord zu laufen”, setzt Mark Milde, der für die Zusammenstellung des Elitefeldes zuständig ist, große Hoffnungen in die Spitzenathletinnen. Den Wien-Rekord hält seit 2000 die Italienerin Maura Viceconte mit 2:23:47.

Kiprop bereitete sich mit einem Halbmarathon in Venlo (67:49) auf Wien vor. “Ich bin in guter Form, ich verspreche, dass ich mein Bestes geben werde, ich will meine Vorjahreszeit verbessern und den Streckenrekord attackieren. Trotz meines Alters will ich noch lange laufen”, sagte die 38-Jährige. In ihrer Heimat investiert die siebenfache Mutter (fünf adoptiert, zwei eigene) in ein Schulprojekt in der Nähe von Iten, fünfzig Kindern werden von vier Lehrern unterrichtet. Außerdem baut sie ein Camp für Nachwuchsläufer auf.

Tola als geheime Favoritin

Die 23-jährige Tola wechselte 2015 auf die Langdistanz, sie gewann 2017 in Barcelona und wurde Vierte in Berlin. Als Favoritin für Sonntag sieht sich die von ihrem Schweizer Ehemann gecoachte Athletin nicht. “Es sind viele andere starke Läuferinnen hier am Start, ich werde einmal die Bedingungen abwarten.” Viel Erfahrung hat die 26-jährige Sado, die bereits sechs Rennen über 42,195 Kilometer gewonnen hat, heuer bereits jenes im Jänner in Xiamen.

Sandra Urach als schnellste Österreicherin

Aus österreichischer Sicht steht das Marathon-Debüt der Triathletin und vierfachen Ironman-Siegerin Eva Wutti im Blickpunkt. Top-Österreicherinnen im Teilnehmerfeld mit bereits stehenden Zeiten sind Sandra Urach (2:45:24), Katharina Zipser (2:45:56) und Victoria Schrenk (2:47:45).

Wutti wagt sich mit 29 Jahren erstmals in einen Spezialmarathon. “Ich bin ziemlich nervös, ich freue mich riesig, dass ich mit so vielen schnellen Damen an der Startlinie stehen darf. Auf der anderen Seiten bin auch ziemlich gelassen, es ist eine gute Mischung”, sagte die Kärntnerin, die lange in der Nähe von Barcelona lebte und sich derzeit wegen des Berufes ihres Partners viel in Jordanien aufhält. Final für den Marathon trainiert wurde in Thailand.

Marathon-Debüt von Ironman-Siegerin Eva Wutti

Nach der Geburt ihrer Tochter im August 2016 klappte es für das Triathlon-Comeback mit dem Radfahren nicht nach Wunsch. Laufen funktioniert indes hervorragend, das Antreten beim Wien-Marathon nahm deshalb Formen an. Aber weil die Saison auf Triathlon ausgerichtet ist, hat sie nicht so viele Laufkilometer in den Beinen.

“Es soll für mich ein schöner Ausflug werden. Mit einem hochgesteckten Ziel. Meine Wunschzeit wäre die EM-Qualifikation für Berlin zu schaffen, das ist ein sehr motiviertes Ziel.” 2:37 Stunden sind dafür notwendig, so schnell ist seit 2010 mit Ausnahme von ÖLV-Rekordhalterin Andrea Mayr keine Österreicherin gelaufen. In einem Ironman hat Wutti für den Laufmarathon bisher um die 2:53 benötigt.

Zipser feiert vor einem Jahr ihr “sportlich schönstes Erlebnis” beim Wien-Marathon, in 2:47:23 war sie als beste Österreicherin Elfte geworden. Die Linguistin an der Univerität Innsbruck betreibt Laufen neben ihrem Vollzeitjob.

>>Mehr zum Vienna City Marathon 2018

(APA/red)

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