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Peking: Geberkonferenz gegen Vogelgrippe

Eine internationale Geberkonferenz zum Kampf gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe hat in Peking begonnen. Rund 90 Staaten und mehr als 20 internationalen Organisationen nehmen daran teil. Kinder erkranken am häufigsten

Zum Auftakt einer Geberkonferenz hat die EU ihre Zusagen im Kampf gegen die Vogelgrippe in weniger entwickelten Ländern am Dienstag aufgestockt. Die Europäische Union stelle rund 100 Millionen Euro zur Verfügung, teilte EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou in Peking mit. Insgesamt werden nach Angaben der Weltbank 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) benötigt.

Ein möglicher neuer Vogelgrippe-Todesfall wurde am Dienstag in Indonesien bekannt: Ein Dreijähriger, dessen Schwester bereits dem H5N1-Virus zum Opfer gefallen ist, starb. Die genaue Todesursache wurde noch untersucht. In der Türkei rang ein möglicherweise infizierter Bub mit dem Tod.

Auf positives Echo stieß die Ankündigung von Kyprianou, die EU werde ihre Mittel von 80 auf 100 Mio. Euro hinaufsetzen. Er erwarte sich zudem, dass die 25 Mitgliedstaaten noch einmal die gleiche Summe aufbrächten, sagte der Gesundheitskommissar.

Österreich gab bei der Konferenz in Peking bekannt, sich an den Maßnahmen zur Eindämmung gegen die Vogelgrippe in weniger entwickelten Regionen mit einer Million Euro zu beteiligen. Mit den österreichischen Geldern sollen vor allem veterinär- und humanmedizinische Diagnostikzentren in den betroffenen Gebieten errichtet und verbessert werden, berichtete das Gesundheitsministerium. Ressortchefin Maria Rauch-Kallat (V) befand sich am Dienstag bei der Konferenz in Peking, an der sie auch als Vorsitzende des EU-Gesundheitsministerrates teilnimmt.

Zur Eröffnung der zweitägigen Geberkonferenz sagte der UN-Experte David Nabarro, er habe gehört, dass die veranschlagten 1,5 Milliarden Dollar noch übertroffen werden könnten. „Wir reden hier über eine gewaltige Summe für ein Problem von weltweiter Bedeutung“, sagte James LeDuc von US-Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention auf der Konferenz: „Der Einsatz ist sehr hoch.“

Knapp die Hälfte der Mittel soll in Projekte der am schwersten betroffenen Staaten Vietnam, Kambodscha, Indonesien, Thailand und Laos gesteckt werden. Die Weltbank schätzt den Schaden, den eine menschliche Grippe-Pandemie anrichten könnte, auf 800 Milliarden Dollar (640 Milliarden Euro) jährlich.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche spendet weitere Bestände des Grippemittels Tamiflu. Das Unternehmen wolle den Entwicklungsländern weitere 20 Millionen Tabletten zur Verfügung stellten, teilte eine WHO-Sprecherin in Peking mit. Das reicht laut Roche für die Behandlung von zwei Millionen Menschen.

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