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Partei-Chefin Glawischnig kündigt markanteres Auftreten der Grünen an

Die Bundessprecherin der Grünen will ein markanteres Auftreten ihrer Partei
Die Bundessprecherin der Grünen will ein markanteres Auftreten ihrer Partei ©APA
Nach dem Erfolg des seitens der Grünen unterstützen Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen spricht sich Bundessprecherin Eva Glawischnig für einen profilierteren Kurs der Partei aus.

Einen parteiintern geforderten linkspopulistische Kurs erteilt Glawischnig in einem ORF-Interview eine Abfuhr: “Von Populismus haben wir in diesem Land wirklich genug”.

Glawischnig will markantes Auftreten der Grünen

Die Grünen müssten sich vielmehr, wie von Van der Bellen vorgelebt, weiter öffnen sowie verbreitern und etwa Frauen im ländlichen Raum oder auch Jugendliche noch stärker ansprechen und unterstützen. “Ich halte diesen Weg für erfolgreich und den möchte ich weitergehen.”

Themen sollen forciert werden

Inhaltlich will Glawischnig die Themen Europa, Ökologie und Energiewende, Bildung, Soziales und Chancengleichheit forcieren. Zudem plädierte sie für einen “wertschätzenden Stil” in der Politik. Vor allem Vertreter der FPÖ würden hingegen “Hass im Netz” fördern. “Es gibt große Sehnsucht nach einer lösungs- und sachorientierten Politik. Ich möchte gerne eine progressive Mehrheit in Österreich jenseits einer blauen Beteiligung”, sagte die Grünen-Chefin. Um dieses Ziel zu erreichen, will Glawischnig auch wieder stärker die inhaltliche Auseinandersetzung suchen. Im elfmonatigen Bundespräsidentschaftswahlkampf habe es etwa zwei Fälle gegeben, wo sie sich bewusst zurückgehalten hat und wo eine “schärfere Auseinandersetzung” angesagt gewesen wäre, gestand Glawischnig in der ORF-“Pressestunde”.

Stärker nach inhaltlicher Auseinandersetzung suchen

Zum einen sei dies die Annäherung der SPÖ an die FPÖ mit dem Ö1-Gespräch zwischen Kanzler und SPÖ-Obmann Christian Kern sowie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gewesen. Jetzt sei die Zeit da, diese Auseinandersetzung zu suchen, wenn die SPÖ die Freiheitlichen mit ihrer Europafeindlichkeit und korrupten Vergangenheit in Kärnten politisch salonfähig mache.

Zum anderen nannte Glawischnig Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der sich zwar vielfach zu Asylthemen aber kaum zur Integration äußere. Kurz habe Österreichs Außenpolitik “seinem Projekt und persönlichen Ziel” untergeordnet, “Kanzler unter Schwarz-Blau zu werden”, kritisierte Glawischnig. “Wenn man sich gegen Merkel und für Orban entscheidet, steht man auf der falschen Seite, und diese Auseinandersetzung werden wir jetzt führen.” Ziel der Grünen sei es jedenfalls, dass Österreich eine starke pro-europäische Rolle spielt, und nicht auf der Seite jener steht, die für die Zerschlagung der Europäischen Union sind.

Kritik von FPÖ und Team Stronach

Kritik am “Pressestunde”-Auftritt der Grünen Bundessprecherin Eva Glawischnig kam am Sonntag von FPÖ und Team Stronach. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sprach von einer “Lehrstunde in Sachen Weltfremdheit und Ignoranz”, Team Stronach-Generalsekretär Christoph Hagen von “55 Minuten ohne grünen Faden”. Außer Hetze gegen die FPÖ hätten die Grünen kein Programm, sagte Kickl und redete von einem “Rundumschlag Glawischnigs gegen Kern, Kurz und die gesamt FPÖ”. Die Grünen blieben die “Ausländer-rein-Partei” und Glawischnig versuche mit “Wiener Bobo-Chic” die Radikalität der grünen Gesellschaftspolitik zuzudecken, erklärte der FPÖ-General. Laut Team Stronach-Vertreter Hagen blieben konkrete Lösungsvorschläge zu aktuellen Wirtschafts- und Asylfragen schuldig.

(APA/Red.)

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