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Paralympics: Winterspiele in Sotschi sind beendet

Winterspiele in Sotschi sind beendet
Winterspiele in Sotschi sind beendet ©AP
Nach neun Wettkampftagen gingen die 11. Winter-Paralympics mit einer großen Show zu Ende. Die Österreicher haben in Sotschi insgesamt elf Medaillen ergattert.
Die Medaillen der Österreicher
Paralympics: Finale Show

Um 21.35 Uhr Ortszeit verkündete Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), am Sonntag im Fischt-Stadion von Sotschi das Ende der Spiele. Bei der Show stellte sich auch Pyeongchang als nächster Gastgeber der Welt-Behindertenspiele 2018 vor. Der größte Wintersportevent für Behindertensportler endete mit einem russischen Affront gegen die Ukraine. Im Bruch mit den Regeln hielt bei der feierlichen Finalshow Vize-Ministerpräsident Dmitri Kosak die Rede für Gastgeber Russland – fast zeitgleich mit dem ersten Ergebnis des umstrittenen Krim-Referendums. Eigentlich wäre dafür Organisationschef Dmitri Tschernyschenko zuständig gewesen. Selbst das IPC musste offen eine Abweichung vom eigenen Protokoll einräumen.

Paralympics sind beendet

Der Fall stelle eine “ganz besondere Ausnahme” dar und sei Kosaks großen Verdiensten beim Sotschi-Projekt zuzurechnen, erklärte Craven. “Er war verantwortlich für die barrierefreien Spiele und wird die Ausweitung dieser Philosophie auf ganz Russland anführen”, sagte der Brite. Später lobte er die “besten Paralympischen Spiele jemals”.

Staatschef Wladimir Putin beobachtete das Spektakel mit bunten Feuerwerken, Lightshows und aufwendigen Inszenierungen wie Regierungschef Dmitri Medwedew von Ehrenplätzen auf der Tribüne aus, winkte sogar lächelnd ins Publikum. Putins Vertrauter Kosak verzichtete auf politische Anspielungen, sagte einzig: “Diese Spiele sind weit über den Sport hinausgegangen.” Wohlgemerkt mit Bezug auf die Behindertengerechtigkeit.

Bestrebungen, dass bereits bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele drei Wochen davor ein Regierungsmitglied hätte sprechen sollen, waren noch vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abgelehnt worden. Die Protokolländerung von Tschernyschenko zu Kosak wurde erst kurzfristig bekanntgegeben, fand sich dennoch schon in den Ablaufplänen für die Journalisten wieder.

Medaillen für Österreich

Die ukrainische Fahnenträgerin Ljudmila Pawlenko zeigte sich beim Einmarsch der Teams emotionslos. Die Langläuferin verzichtete im Gegensatz zu anderen Sportlern drauf, ihre Fahne zu schwenken. Als Zeichen stillen Protests hing diese nur am Rollstuhl. Als Fahnenträger für das österreichische Team war Markus Salcher auserkoren worden. Der Kärntner holte mit seinen Siegen in Abfahrt und Super-G die einzigen beiden Goldmedaillen der mit insgesamt elf Podestplätzen heimreisenden Österreicher.

Erst kurz vor der Schlusszeremonie hatten die Ukrainer überhaupt ihre Teilnahme erklärt – trotz der Wählerbefragung auf der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel am selben Tag über den Beitritt zu Russland. “Ich glaube, dass die Paralympics eine weitere Eskalierung von militärischer Intervention auf ukrainischem Hoheitsgebiet gestoppt haben”, sagte Waleri Suskjewitsch, Präsident des ukrainischen Paralympics-Komitees, am Nachmittag bei einer Pressekonferenz.

Alle Medaillen der Österreicher.

(APA)

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