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Papstwahl: "Keiner wird Ansprüchen gerecht"

Der Papst wird am 28. Februar zurücktreten
Der Papst wird am 28. Februar zurücktreten ©EPA
Nenzing - Papstwahl: Vorarlberger deiskutieren mit. Oskar Summer (73) aus Nenzing fordert Stärkung der Bischofskonferenzen.
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Den Rücktritt unseres Papstes Benedikt XIV. finde ich so erfreulich wie notwendig. Denn in Not steckt unsere römisch-katholische Kirche wahrlich unübersehbar und unüberhörbar. Wie bei allen sich ankündigenden Veränderungen personeller Art entstehen Vermutungen und Ränke ohne Zahl.

Wen immer das nächste Konklave zum neuen Papst wählt, keiner kann den Ansprüchen gerecht werden. Die angestauten Probleme – wie Kommunionempfang wieder verheirateter Geschiedener, gemeinsame Kommunion von Menschen verschiedener Christlicher Kirchen, erweiterte Zulassungsbedingungen zum Weiheamt, Frauenordination, Fortschritte in der Ökumene etc. – zeigen überdeutlich, dass nicht der Mann auf dem Stuhl Petri allein die gegensätzlichen Standpunkte zusammenführen kann. Das ist schlicht und einfach eine Überforderung für einen Menschen. Wie drängend diese und weitere Fragen einer Lösung harren und überreif für Entscheidungen sind, müssten unsere Hierarchen besser erkennen und verstehen, wenn sie mehr und genauer auf den Glaubenssinn des christlichen Volkes zu hören bereit und fähig wären.

Die notwendigen Entscheidungen vermehrt den Kompetenzen der Bischofskonferenzen zu überantworten, ihnen lokal unterschiedliche Lösungen zuzugestehen, über denen der Petrusdienst des Papstes als übergeordnetes Zeichen der Einheit und Vielgestaltigkeit stehen könnte, schiene mir ein erfolgversprechender Weg.

„Keiner kann alles“

Welchen ermunternden Erfolg der Einheit in Vielgestaltigkeit zeigt doch etwa die Theologie des religiösen Genies eines Apostel Paulus. Keiner kann alles, genau so wenig, wie keiner nichts kann. Meine Sichtweise vertraut einem Weg, der weg vom römischen Zentralismus hin zu besseren Entscheidungseinheiten – Bischofskonferenzen – führt. Mein Vertrauen gilt der Kraft des Heiligen Geistes. Er ist allen Gliedern am Leib Christi zugesprochen und zwar unabhängig vom Dienst, den sie in der Kirche leisten. Auch der Glaubenssinn des Volkes Gottes ist unfehlbar, nicht weniger als jener, die in der Hierarchie Dienste tun und Dienstämter bekleiden. In der Verschiedenheit und Einheit der Charismen nennt Paulus den für alle Charismen gleichen Geist, der etwa Glaubenskraft schenkt. Beten wir in der Kraft dieses Glaubens um Erkenntnisse und um Änderungen in unserer Kirche. So bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei, doch am größten unter ihnen ist die Liebe. Der rechte Geist der Liebe müsste jene Kraft entwickeln, die Versäumnisse aufholen und tragende Gemeinsamkeit in Verschiedenheit zu schaffen vermag.

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