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Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes - Trailer und Kritik zum Film

Papa Moll hat es nicht leicht. Eigentlich meint er es nur gut mit allem. Doch wieder mal geht etwas schief - wie schon seit 65 Jahren. Die dickbäuchige Comicfigur mit dem Eierkopf und den fünf Haaren drauf feierte in ihrer Heimat Schweiz jüngst nicht nur das Erreichen des Rentenalters, sondern nun auch den Sprung auf die Leinwand. 

Erstmals hat es damit der “liebenswürdige Antiheld”, wie ihn sein Verlag nennt, samt Ehefrau, drei Kindern, Dackel Tschips und dem stets dazu gehörenden Chaos auf die Kinoleinwand geschafft. Mit “Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes” erschien auch der 30. Band der “Papa-Moll”-Klassik-Reihe im Globi Verlag (Zürich).

Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes – Die Handlung

Dort gehören die Geschichten rund um den tollpatschigen Familienvater seit Mitte der 1970er-Jahre zu den Dauerbrennern, zuvor waren sie einige Jahre lang in Buchform in einem anderen Verlag erschienen. Papa Moll selbst kam noch früher zur Welt: 1952 erhielt die Künstlerin Edith Oppenheim-Jonas den Auftrag, für die Kinderzeitschrift “Junior” eine eigene Schweizer “pädagogisch wertvolle” Comicfigur zu entwerfen.

In Papa Molls kleinbürgerliche Welt der 50er-Jahre geht es im Film zurück, der erzählt, wie alles begann mit Dackel Tschips. Denn vor Tschips war Katovl – Katovl Hundini, der fliegende Zirkushund des fiesen Dompteurs Rasputin. Von letzterem ahnen die Moll-Kinder Evi, Fritz und Willy zunächst ebenso wenig wie vom weiteren Übel, das sie noch erwartet: Die gemeinen Kinder von Papas Chef Stuss kommen mit in den Zirkus. Und Papa Moll hat ausgerechnet an jenem Wochenende, an dem Mama mit der Frauengruppe zum “Wohlfühlwochenende” reist und er mit dem Nachwuchs alleine ist, Stress in der Fabrik.

Die ersten Entwürfe für die Verfilmung hätten noch in der Gegenwart gespielt, erzählt Regisseur Manuel Flurin Hendry im Presseheft. Doch dann habe man sich für eine zeitlose, an die 50er-Jahre erinnernde Welt entschieden, “als die Sitten noch biederer, die Autoritäten noch zwingender und die sozialen Konventionen strenger” waren. “Diese Welt wollten wir liebevoll aufs Korn nehmen, aber auch eine Brücke von dort in die Gegenwart schlagen.”

Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes – Die Kritik

Der Schweizer Schauspieler Stefan Kurt (58) übernimmt in der Realverfilmung die Rolle des Titelhelden. Aus Dieter Wedels “Schattenmann” (1996) wird der dicke Papa, mit extra geschneidertem Bauch, Silikon-Wangenteilen und Haarkranz. Auch sonst haben die Macher keinen Aufwand gescheut: Fast zehn Jahre lang arbeitete das Team um die Produzenten Lukas Hobi und Reto Schaerli, die mit Zodiac Pictures unter anderem 2015 “Heidi” ins Kino brachten, sowie Regisseur Hendry an dem Großprojekt.

Mit Bildern wie aus dem Märchenbuch und jeder Menge Slapstick geht es nach Murmlikon. “Hier im schönen Murmlikon, lebt Papa Moll seit Jahren schon. Noch ist hier alles ruhig und still, ob das wohl heut’ so bleiben will?”, reimt ein Erzähler zu Beginn im Stil der Comic-Verse. Ruhig und still bleibt es natürlich auch im Kino nicht: Es kracht und knallt in der Fabrik, wo eigentlich die Produktion der Schoggi-Murmelis auf Hochtouren laufen soll, und wird chaotisch und turbulent im Zirkus, wo Kanonen auch mal ein Kind durch die Kuppel schießen.

Ob “Papa Moll” sich in die Herzen der österreichischen Kinder katapultieren kann, bleibt abzuwarten. In seiner Schweizer Heimat erntete der bunt verpackte, harmlose Kinoausflug gemischte Kritiken. Die Besucherresonanz zum Start kurz vor Weihnachten fiel zunächst verhalten aus. Doch rund zwei Wochen später wurden dann die ersten 100.000 Zuschauer gefeiert.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes”

(APA)

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