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Pakistanischer Bub nahm sich nach Vergewaltigung das Leben

Nachdem die Polizei auf seine Anzeige wegen Vergewaltigung nicht reagierte, hat sich ein pakistanischer Bub laut seiner Familie das Leben genommen. Der 14-jährige Muhammad Ikram habe sich am Freitag vor einen Zug geworfen, nachdem die Polizei ihn beleidigt habe, statt seine Anzeige wegen Entführung und Vergewaltigung aufzunehmen, sagte der Vater des Buben am Samstag.


Demnach war der 14-Jährige von drei Männern entführt, zwei Tage lang festgehalten und vergewaltigt worden, bevor sie ihn auf der Straße aussetzen. Der Vater Muhammad Iqbal sagte, er sei daraufhin mit seinem Sohn in der Stadt Khanpur zur Polizei gegangen, doch habe diese die Anzeige nicht aufgenommen, sondern seinen Sohn beleidigt. Nachdem sich Ikram vor den Zug geworfen hatte, blockierten seine Verwandte mit seiner Leiche aus Protest eine Straße. Sie räumten die Fahrbahn erst, als örtliche Abgeordnete und Vertreter der Polizei zusicherten, gegen die Entführer vorzugehen. Die Polizei erklärte auf Nachfrage, ein Polizist sei suspendiert worden wegen seiner Weigerung, die Anzeige in dem Fall aufzunehmen.

Sexuelle Gewalt gegen Kinder ist in Pakistan ein ernstes Problem: Laut der Aktivistengruppe Sahil wurden vergangenes Jahr 3.500 Fälle registriert – damit wurden zehn Kinder pro Tag missbraucht. Die Dunkelziffer dürfte allerdings noch deutlich höher liegen. Die Behörden leiteten vergangene Woche Ermittlungen zu einer Bande ein, die Hunderte Kinder sexuell missbraucht haben soll. Nach Angaben von Einwohnern des Bezirks Kasur der zentralen Provinz Punjab wurden mindestens 280 Kinder bei dem Missbrauch gefilmt, um mit den Aufnahmen die Eltern zu erpressen.

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