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Olympia: Salzburger Florettfechter Pranz muss "von Anfang an da sein"

Pranz ficht um olympische Medaillen in Rio.
Pranz ficht um olympische Medaillen in Rio. ©AFP PHOTO / KIRILL KUDRYAVTSEV/Archiv
Am Sonntag und damit als einer der Ersten im Einsatz hat Rene Pranz danach viel Zeit, sich andere Olympiabewerbe anzuschauen. Am liebsten mit einem Erfolg in der Tasche, genießt der Salzburger Florettfechter doch den für ihn ungewohnten Medienrummel. Zum Auftakt trifft er auf den Brasilianer Guilherme Toldo, danach würde auf den 30-Jährigen der topgesetzte Japaner Yuki Ota warten.
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Viel Freizeit hat er sich in dem intensiven Jahr nicht gegönnt, zwischen Olympiaqualifikation in Prag und -Vorbereitung war der EM-Siebente von 2011 mit seiner Freundin ein paar Tage auf Sizilien. “Sie hat mir Kraft gegeben, das war sehr wichtig”, sagte Pranz, der nach der Zonenausscheidung und dem abgefallenen Druck krank geworden war. Zuletzt trainierte er in London und Moskau, dort findet er die besten Trainingspartner vor. “Der letzte Feinschliff. Es ging um viele taktische, technische Sachen, körperlich fühle ich mich gut.”

Anders als bei Turnieren geht es bei den Sommerspielen gleich mit der K.o.-Phase los (14.00 Uhr MESZ). “Wenn du eine Vorrunde hast, kannst du ein Gefecht verlieren und bist nicht gleich draußen, da ficht jeder gegen jeden. In Rio aber geht es von null auf hundert. Ich muss schauen und mich darauf konzentrieren, dass ich von Anfang an da bin. Wenn ich 1:5 hinten bin, wird es natürlich schwierig.” Sein Plan und Ziel sei es, den Gegner zu überraschen. Dass er in einer Stresssituation wie in Prag bestanden habe, bei der es um einen Treffer ging, verlieh Pranz einen ordentlichen Schub.

Pranz: “Brasilianer sind schlagbar”

“Die Brasilianer sind beide schlagbar, in der zweiten Runde wird sicher ein sehr starker Gegner kommen. Aber ich sehe das alles positiv, die anderen haben den ersten Kampf nicht. Ich habe einen ersten, und wenn ich den gewinne, bin ich sicher ein bisserl aufgewärmter, das werde ich als Vorteil zu nützen versuchen”, hat sich der Olympia-Debütant vorgenommen. Gegen den Weltranglistenzweiten ist die Aufgabe freilich mehr als schwierig.

Olympia-Spirit hat Pranz bereits bei den Europaspielen in Baku kennengelernt, wo er Zehnter wurde, “aber das hier hat noch einmal eine größere Dimension, und auch das persönliche Gefühl ist größer”, gab er zu.

Pranz traf am Montag in Rio ein, Mittwoch trainierte er erstmals. Licht- und Luftverhältnisse in der Halle spielen für den Schützling von Evgeny Pikman keine Rolle. “Wir haben Weltcupturniere von Shanghai bis Havanna, von fast erfrieren bis schwitzen ist alles dabei. Mir ist das relativ wurscht, die anderen haben ja genauso das Problem”, sagte der Wahl-Salzburger. Angenehm temperiert sei aber optimal, da es im Gewand eh schon warm sei und man generell viel schwitze.

2008 in Peking und 2012 in London war Österreich im Fechten ebenfalls nur mit einem Florett-Herren im Zeichen der Fünf Ringe vertreten, Roland Schlosser wurde 15. bzw. 26.

(APA)

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