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Olympia: Diese Vorarlberger sind fix dabei

Hämmerle, Baldauf, Schairer und Steu fix dabei
Hämmerle, Baldauf, Schairer und Steu fix dabei ©APA
Zum dritten Mal in der Geschichte Olympischer Winterspiele ist Österreich mit einer dreistelligen Anzahl an Athleten vertreten. Darunter auch einige Vorarlberger.

Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) gab am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien seine Nominierung für die Spiele vom 9. bis 25. Februar in Pyeongchang (Südkorea) bekannt. 105 Athleten, davon 40 Damen und 65 Herren, kämpfen für Rot-weiß-rot um Medaillen.

Das ist nach Sotschi 2014 (130) Athleten und gemeinsam mit Nagano 1998 die zweithöchste Zahl an österreichischen Aktiven, wobei dieses Mal ja die Eishockey-Mannschaft nicht qualifiziert ist. Hinzukommen auch zwei Ersatzleute im Bob. Das ÖOC hat sich zudem bereits mit Super-G-Olympiasiegerin Anna Veith für die Fahnenträgerin bei der Eröffnungszeremonie am 9. Februar festgelegt.

Noch nicht alle Athleten bekannt

Aufgrund noch einiger offener Fragen sind am Tag vor der Einkleidung und zwei Tage vor der Verabschiedung durch Bundespräsident Alexander van der Bellen noch nicht alle Athleten bekannt. Sieben Namen werden erst bis zum kommenden Sonntag, dem absoluten Nennschluss für die Spiele, bekannt. Sechs alpine Skirennläufer (5 Damen/1 Herr) sowie ein Nordischer Kombinierer werden erst nach den Weltcuprennen dieser Woche festgelegt. Aus Vorarlberger Sicht darf vor allem auf eine Nominierung von Slalom-Spezialistin Katharina Liensberger gehofft werden. Für Abfahrtssspezialistin Christine Scheyer (keine Top-Platzierungen) und Riesentorlaufspezialistin Elisabeth Kappaurer (verletzt) wird es sich wohl nicht für ein Olympia-Ticket ausgehen. Eine kleine Chance hat noch Slalomspezialist Christian Hirschbühl: Dazu bräuchte er beim Weltcup-Slalom am Dienstag aber wohl ein Top-5-Ergebnis.

Hirschbühel müsste “eine Bombe starten”

Der Vorarlberger müsse beim Schladminger Nightrace am Dienstag aber “eine Bombe starten”, bestätigte Technik-Cheftrainer Marko Pfeifer. Hirschbühl war am Sonntag beim Slalom in Kitzbühel drauf und dran, im zweiten Durchgang eine Topzeit hinzulegen, schied jedoch im Schlussabschnitt durch einen Fehler aus. “Man braucht nur die Teilzeiten anschauen, er war quasi auf Bestzeit unterwegs”, erklärte Pfeifer. Schon in der Woche davor im Wengen-Slalom war sein Schützling mit hoffnungsvoller Zwischenzeit ausgeschieden.

“Wengen und Kitzbühel – die zwei Ausfälle waren halt dramatisch schlecht. Du lässt Punkte liegen, du lässt Ergebnisse liegen, du hast nichts auf dem Papier stehen”, sagte Pfeifer. “Jetzt muss er morgen eine Bombe starten. Mental musst du stark sein, dass du genau morgen ablieferst.”

Hirschbühl will sich mit der Olympia-Nominierung nicht beschäftigen. “Ich habe mir das anders vorgestellt, weil das einfach zwei Hänge sind, die mir extrem entgegenkommen. Ich habe auch gesehen, dass ich schnell bin. Aber was bringt es einem, wenn man kein Resultat hat?”, fragte sich der Vorarlberger. “Das ist für mich momentan in weite Ferne gerückt. Aber nichtsdestotrotz werde ich alles daran setzen, dass ich vielleicht doch auf den Zug aufspringen kann.”

Keine Medaillenvorgabe von Stoss

ÖOC-Präsident Karl Stoss wollte sich auf keine Medaillenvorgabe festlegen. “Von meiner Seite kann es keine Vorgabe geben, es ist ja kein Wunschkonzert. Wir haben in der Vergangenheit vielfach erlebt, dass Überraschungen zutage getreten sind.” Stoss hob unter den vielen Medaillenanwärtern Marcel Hirscher, die Rodler, Anna Gasser oder Benjamin Karl hervor. Bei den vergangenen Spielen in Sotschi 2014 hatte es 17 Medaillen (4 x Gold, 8 x Silber, 5 x Bronze) gegeben. “Wir wären natürlich sehr glücklich, wenn wir in die Nähe von Sotschi kommen würden. Das wäre eine gewisse Erwartungshaltung, aber keine Vorgabe.”

Österreich wird im Biathlon, Bob, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Langlauf, Nordischer Kombination, Rodeln, Skeleton, Ski Alpin, Ski Cross, Ski Freestyle, Skispringen und Snowboard vertreten sein.

Überraschende Nominierung von Schörghofer

Bei den alpinen Damen sind ja sogar noch fünf Plätze offen, die diese Woche und auch noch nach der endgültigen Nominierung noch Weltcuprennen haben. Bemerkenswert bei den alpinen Herren ist die Nominierung von Philipp Schörghofer, der nach einer Verletzung noch keinen einzigen Renneinsatz hatte. Spannend wird es sowohl in Schladming als auch in Garmisch-Partenkirchen bei den Herren – je nach Leistungen könnte entweder ein Slalom-Spezialist oder ein zusätzlicher Speedläufer das Herrenkontingent komplettieren.

Einer der Härtefälle der Nominierung findet sich im Snowboard-Lager, wo für Slalom-Weltmeisterin Daniela Ulbing ein vierter Riesentorlauf-Rang am Sonntag zu wenig war.

Herzog fliegt als erste nach Südkorea

Die Athleten fassen in den kommenden zwei Tagen in Wien ihre Olympia-Einkleidung aus, am Mittwoch erfolgt die Verabschiedung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg sowie am Abend die “Lotterien Farewell-Feier” in der Aula der Wissenschaften.

Als erste Athletin wird Eisschnelllauf-Europameisterin Vanessa Herzog am 31. Jänner nach Südkorea fliegen. Die “Team-Babys” sind Ski-Slopestylerin Lara Wolf und Rodlerin Hannah Prock, die beide noch 17 Jahre jung sind. Routiniers sind die 44-jährige Snowboarderin Claudia Riegler, Kombinierer Willi Denifl, Snowboarder Andreas Prommegger und Hannes Reichelt (alle 37). Riegler ist zum vierten Mal dabei, das trifft auch auf Bernhard Gruber zu, der allerdings 2006 nicht zum Einsatz kam.

Steckbriefe der Vorarlberger Teilnehmer

Alessandro HÄMMERLE (24) – Snowboard
Geboren: 30. Juli 1993 in Frauenfeld/Schweiz
Wohnort: Gaschurn/Vorarlberg
Größe/Gewicht: 1,90 m/98 kg
Familienstand: ledig
Verein: SC Gaschurn
Hobbys: Surfen
Homepage: https://de-de.facebook.com/alessandro.haemmerle/

Größte Erfolge:
Olympia: 17. 2014 Sotschi
WM: 5. 2015 Kreischberg, 6. 2013 Stoneham, 11. 2017 Sierra Nevada
Weltcup: 4 Siege – 2013 Sotschi, 2015 Montafon, 2017 Solitude und Bansko, Weitere zwei zweite und fünf dritte Plätze, 1 Team-Erfolg mit Schairer
Universiade: Silber 2015 Sierra Nevada
Junioren-WM: Gold 2012 Sierra Nevada, Silber 2013 Erzurum

2. Olympiateilnahme

Markus SCHAIRER (30) – Snowboard
Geboren: 04. Juli 1987 in Bludenz/Vorarlberg
Wohnort: Schruns
Größe/Gewicht: 1,77 m/83 kg
Familienstand: ledig, 1 Tochter (Mathilda)
Verein: WSV St. Gallenkirch
Hobbys: Schwimmen, Beachvolleyball
Homepage: https://www.facebook.com/Markus-Schairer-520601704677559/

Größte Erfolge:
Olympia: 23. 2010 Vancouver, 33. 2014 Sotschi
WM (1 Gold/1 Silber): Gold 2009 Gangwon, Silber 2013 Stoneham, 7. 2007 Arosa, 8. 2017 Sierra Nevada, 9. 2011 La Molina
Weltcup: 4 Siege (2009 Cypress, Stoneham und La Molina, 2013 Montafon), 1 Team-Erfolg mit A. Hämmerle
Cross-Gesamtweltcupsieger 2009
Junioren-WM: Silber 2007 Sportgastein und 2005 Zermatt
Sonstiges: Jüngster Cross-Weltmeister und -Gesamtweltcupsieger

3. Olympiateilnahme

Dominik BALDAUF (25) – Langlauf
Geboren: 23. April 1992 in Bregenz
Wohnort: Sulzberg/Vorarlberg
Größe/Gewicht: 1,72 m/63 kg
Familienstand: ledig
Verein: SV Sulzberg
Hobbys: Sport
Homepage: www.dominik-baldauf.at

Größte Erfolge:
WM: 18. Sprint Skating 2017 Lahti, 19. Sprint klassisch 2015 Falun
Weltcup: 11. Skating-Teamsprint 2015/16 (mit Bernhard Tritscher), 17. Sprint Skating Dresden 2017/18, 18. Etappe Tour de Ski Sprint Skating 2017/18, 19. Sprint Skating Lahti 2014/15
Junioren-WM: 12. Klassik-Sprint Otepää 2011
U23-WM: 26. Skiathlon Val di Fiemme 2014

1. Olympia-Teilnahme

Thomas STEU (23) – Rodeln
Geboren: 9. Februar 1994 in Bludenz
Wohnort: Bludenz
Größe/Gewicht: 1,82 m/87 kg
Familienstand: ledig
Verein: RC Sparkasse Bludenz
Hobbys: Klettern, Fischen, Skaten
Homepage: www.facebook.com/SteuKoller/

Größte Erfolge (alle mit Lorenz Koller):
Weltcup: 4. Königssee 2016/17, 5. 2016/17 Altenberg, Pyeongchang und Sprint Sigulda, 6. 2017/18 Königssee und Oberhof
7. Gesamtweltcup Sprint und 8. Gesamtweltcup 2016/17
WM: 4. Sprint 2017 Igls, 6. Sprint 2016 Königssee
EM: Silber Teamstaffel und 4. Doppelsitzer 2017 Königssee, 8. 2016 Altenberg
U23-WM: Gold 2017 Igls

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