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Office Christmas Party - Trailer und Kritik zum Film

Weihnachtsfeiern haben oft den Ruf, dass Arbeitskollegen gern etwas zu ausgelassen feiern. Eine ähnliche Idee verfolgt nun auch "Office Christmas Party": Geschäftsfrau Carol will die Filiale ihres Bruders Clay schließen, immerhin bringt die einfach zu wenig Geld ein. Doch Clay will nicht aufgeben, sondern plant stattdessen eine Weihnachtsfeier, die die Kunden beeindrucken und den Erhalt der Filiale sichern soll. Dann aber läuft so einiges aus dem Ruder... 

Weihnachtsfeiern im Büro gehören zu den letzten verbliebenen Mythen der Arbeitswelt. Die Erzählung geht so: Reichlich Alkohol lässt die Hemmungen schwinden, die Etikette wird über Bord geworfen, der Chef angepöbelt und auf dem Schreibtisch im Nebenzimmer fallen Kollegen in sexueller Begierde übereinander her. In der Realität sieht es meistens etwas anders aus. Vor allem braver.

Office Christmas Party: Die Handlung

Dass jeder Büroarbeiter diese Erzählung von den ruchlosen Weihnachtsfeiern kennt, ist allerdings die perfekte Vorlage für “Office Christmas Party”. Die Komödie mit Jennifer Aniston und Jason Bateman in den Hauptrollen läuft heute, Mittwoch, in den österreichischen Kinos an und illustriert den Mythos mit epischen Bildern. Gegen Ende reitet sogar ein Mann in einem Jesuskostüm durch die volltrunkene und weitestgehend entkleidete Belegschaft.

Dass Filme, die den kompletten Kontrollverlust im Vollsuff zum Thema haben, bestens funktionieren, weiß Hollywood spätestens seit dem Erfolg der “Hangover”-Reihe. Es lag wohl nahe, die Formel auch mal in ein Setting zu verfrachten, das nicht nur kindsköpfige Junggesellen kennen, sondern jung, alt, Mann und Frau: der Job. Das hat maximale Reichweite.

“Office Christmas Party” ist geschätzt zu 70 Prozent diese Art von Eskalationsfilm. Beim Rest handelt es sich passend zur Jahreszeit um einen Weihnachtsfilm. Wenn man so will, spielt Aniston nämlich eine Abwandlung des legendär kaltherzigen Geschäftemachers Ebenezer Scrooge aus “A Christmas Carol” von Charles Dickens. Als Geschäftsführerin der IT-Firma Zanotek ist sie gewillt, eine Filiale des Unternehmens in Chicago dicht zu machen – es fehlt Profit. Dass die Angestellten davon kurz vor Weihnachten erfahren, schert sie kein bisschen. Die geplante Weihnachtsfeier verbietet sie gleich mit.

Ihr Bruder Clay (T.J. Miller), der die Filiale leitet, will das Aus verhindern. Sein kurioser Plan: natürlich eine legendäre Weihnachtsfeier veranstalten. Mit deren Stimmung will er Klient Walter (Courtney B. Vance) so von der Firma überzeugen, dass dieser ihr den Zuschlag für einen großen Auftrag gibt. Damit wäre die Filiale gerettet. Der technische Leiter Josh (Jason Bateman) und die IT-Managerin Tracey (Olivia Munn) sollen ihm helfen.

Office Christmas Party: Die Kritik

Was folgt, ist die Umsetzung jedes irren Gedankens, den man rund um eine Weihnachtsfeier haben kann. Echte Rentiere werden herangeschafft, ebenso ein echtes Baby für das Krippenspiel. Aus den Wasserspendern sprudeln Tequila, Wodka und Gin. Der Filialleiter trägt eine Weste aus Dollarnoten, um jedem etwas zustecken zu können. Sodom und Gomorra sind im Vergleich zu den Büroetagen der Zanotek biedere Örtchen. Die Eskalation ist unausweichlich.

Es wäre falsch, in “Office Christmas Party” mehr hineinlesen zu wollen, als es ist. Auch wenn sich Regisseur Josh Gordon mit dem Satz zitieren lässt, dass der Film “das Klassensystem auseinander” nehme. Als Ausgangspunkt für eine Komödie taugt die Idee aber allemal.

Zumal einige erfahrene Komiker dabei sind, etwa Kate McKinnon (“Saturday Night Live”) als deutschstämmige Chefin der Personalabteilung. An ihrem Charakter Mary wird zugleich deutlich, dass der Film manchmal nicht ganz weiß, wo die Reise hingehen soll. Mary soll von Regeln besessen sein und trägt einen “multikonfessionellen” Weihnachtspulli. Gleichzeitig ist die Figur vollkommen überladen mit skurrilen Charakterzügen bis hin zu einem Flatulenz-Problem. Auch auf die Geschichte des Films wird schließlich noch ein vermeintlich sinnstiftendes Ende gepackt. Dabei sind die besten Szenen die sinnfreien – die von der Party.

(APA/Red)

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