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Offenbarung für Adventure Fans

Rätselraten in historischer Kulisse: Baphomet´s Fluch.
Rätselraten in historischer Kulisse: Baphomet´s Fluch. ©Waibel
Baphomet´s Fluch ist eine Erfolgsstory: Erschienen erstmals 1996, mit drei erfolgreichen Sequels, schickt sich Teil 1 nun an, als Directors Cut den Nintendo DS und die Wii zu erobern.  

Eines steht von vorneherein fest: Die Entwickler von „Directors Cut” hatten eine schwere Bürde zu tragen, hoch lag die Latte aufgrund der Erfolgsgeschichte des Franchise Baphomet´s Fluch. Als Hauptdarsteller der Geschichte finden sich die Journalistin Nico Collard und George Stobbart in der Person eines amerikanischen Touristen in Paris, der durch Zufall in mysteriöse Geschehnisse hineingezogen wird, wieder. The Director’s Cut setzt etwas früher ein als im Ur-Spiel. Die hübsche Journalistin Nico plant ein Interview mit dem Medien-Mogul Pierre Carchon. Doch ihr Vorhaben wird kurz vor Beginn des Interviews durch einen maskierten Killer zunichte gemacht, der Carchon erschießt. Doch damit nicht genug: Wenig später töten Clowns mit einer Bombe einen für Nico wichtigen Informanten. Der amerikanische Tourist George, der der Sache ansichtig wird, beschließt, Nico bei der Suche nach den Verantwortlichen zu helfen.

Während Nico zu Beginn noch im Mittelpunkt der Geschichte steht, entwickelt sich der unscheinbare amerikanische Tourist mehr und mehr zum Hauptprotagonisten. Eine mittelalterliche Schriftrolle und seltsame Artefakte sowie zwei Geheimgesellschaften, die sich um die Artefakte streiten spinnen eine spannende Story. Genretypisch gesellen sich im Verlauf der Geschichte zahllose Informanten und spannende Schauplätze von Paris über Irland, Spanien, Syrien bis nach Schottland zum Geschehen. So entspinnt sich eine spannende Geschichte, die gut verständlich bleibt und bereits zu Beginn eine große Faszination aufbaut. Der Tagebuchfunktion sei dank findet man auch nach längerer Spielunterbrechung wieder gut in die Geschichte.

Die Spielsteuerung von Baphomet´s Fluch ist voll auf die Benutzung des Touchscreens ausgelegt. Führt man den Stylus über den unteren Bildschirm, werden bei interessanten Objekten und Personen, mit denen man sich unterhalten kann, Kreise sichtbar. Berührt man diese Kreise, können unterschiedliche Symbole erscheinen, die auf die möglichen Aktionen hindeuten, die man mit den entsprechenden Dingen und Menschen anstellen kann. Bei Personen erscheint in der Regel ein Mund, der darauf hindeutet, dass man sich mit ihnen unterhalten und möglicherweise wichtige Informationen bekommen kann. Im Konversationsbildschirm werden in der oberen Hälfte die Personen eingeblendet, über die man sich mit dem Angesprochenen unterhalten kann, in der unteren Hälfte sind die Objekte dargestellt, die man bis dahin im Laufe des Spiels zusammen gesammelt hat. Diese Objekte werden entweder mit einem Auge, einer Lupe, Zahnrädern oder einer Hand gekennzeichnet.

Die Bewegung der Spielfigur wird durch Tippen auf den Punkt auf dem Bildschirm, wohin der Protagonist sich bewegen soll, gehandhabt. Kleine eingebaute Rätsel geben dem Spiel noch etwas Würze. Wer nicht mehr weiter weiß, berührt das Fragezeichen in der rechten oberen Ecke und freut sich über Hinweise, was als nächstes zu tun sei.

Technisch ist die Überarbeitung des Klassikers durchaus gelungen, wenngleich Fans des Genres über die im Gegensatz zum Wii mangelnde Sprachausgabe klagen. Die Soundkulisse ist sehr stimmig, passende Musik mischt sich mit Vogelgezwitscher und anderen Umgebungsgeräuschen. Es empfiehlt sich, mit Ohrhörern zu spielen, denn zuweilen ist der Sound sehr leise geraten. Auch grafisch ist Baphomet´s Fluch Directors Cut sehr gelungen, die Szenerie wird in Form eines Comics dargestellt, wobei die Zwischensequenzen und Hintergründe dreidimensional ausgestaltet wurden. Alles wurde sehr detailreich und liebevoll gestaltet. Bei Dialogen erscheinen im oberen Bildschirm die miteinander sprechenden Personen als Gesichtsanimationen. Ihre Mimik entspricht dabei der Emotion, die sie repräsentieren sollen. Insgesamt ist die Mischung aus drei- und zweidimensionalen Elementen sehr gelungen.

Fazit
“Baphomets Fluch The Director’s Cut” hat endlich auch seinen Weg auf den Nintendo DS gefunden. Die Story ist heute wie damals sehr packend, die Steuerung mittels Stylus durchwegs eingängig. Grafisch gefällt der Mix zwischen Drei- und Zweidimensionalität, die beiden Bildschirme des DS werden voll zur Darstellung der Szenerie genutzt. Abzüge in der B-Note: Der Sound ist insgesamt etwas leise geraten, Fans vermissen eine Sprachausgabe. All das ist aber Gemecker auf hohem Niveau: Für Adventure-Fans oder solchen, die es noch werden wollen, ist “Baphomets Fluch The Director’s Cut” eine Offenbarung und richtungsweisend für das Genre auf der DS. Wii Eigner sollten aber zur Konsolenversion für zuhause greifen, da diese auch mit der Sprachausgabe glänzt, ansonsten praktisch identisch ist. Empfehlung!

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