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Öffi-Ausbau in Wien: Grüne fürchten um paktierten Straßenbahn-Ausbau

Wiener Öffis - Grüne fürchten um paktierten Straßenbahn-Ausbau
Wiener Öffis - Grüne fürchten um paktierten Straßenbahn-Ausbau
Bereits vor der Wien-Wahl hat die Wiener Stadtregierung ein Öffi-Ausbau-Programm bis 2020 beschlossen. Der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch fürchtet nun, dass Teile des darin enthaltenen Straßenbahnpakets nicht kommen.
Öffi-Ausbau ist fix
Neue Bim-Linien geplant
Grüne stellen Bedingungen
U-Bahn bis Mödling

Er will erfahren haben, dass Projekte seitens der Wiener Linien auf Eis gelegt wurden, wie er der APA sagte. Beim Verkehrsunternehmen verweist man auf noch laufende Planungen.

Wiens Öffis werden ausgebaut

Konkret beinhaltet das Maßnahmenpaket, das die damalige Öffi-Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am 27. Juni 2014 in einer gemeinsamen Pressekonferenz vorstellten, neben dem U2/U5-Ausbau die Verlängerung des O-Wagens ins Nordbahnhofgelände ab 2018 sowie des D-Wagens vom Hauptbahnhof bis zur Gudrunstraße ab 2019.

Um diese Linien macht sich Maresch keine Sorgen. Ihm geht es um die ebenfalls vereinbarte und kostenintensivere Ausweitung der beiden Bim-Linien 25 und 67. “Das wurde meinen Informationen zufolge ad acta gelegt”, meint der Grüne. Damit komme sie nicht mehr – wie beschlossen – im Laufe dieser Legislaturperiode. Die Wiener Linien würden stattdessen lieber den Bau des ersten U5-Abschnitts (Karlsplatz bis Altes AKH) bzw. der U2-Verlängerung (Rathaus bis Matzleinsdorfer Platz) vorantreiben wollen.

Bei den von Maresch eingeforderten Straßenbahnstrecken geht es einerseits um die Erschließung der südlichen Seestadt Aspern inklusive Verlängerung quer durch das Stadtentwicklungsgebiet bis zur Station Aspern Nord durch den 25er. Andererseits soll der 67er vom Reumannplatz künftig über Monte Laa bis zur Siedlung Süd-Ost fahren. Denn der Abschnitt Reumannplatz bis Oberlaa wird mit der für 2017 anberaumten Eröffnung der U1-Verlängerung obsolet.

Umsetzung bis 2020

Laut Maresch ebenfalls hintangestellt wurde die “Wienerbergtangente” bzw. der Bau einer durchgehenden Bustrasse für den 15A bis 2017. Derzeit fährt die Linie im fließenden Verkehr. Der Verkehrssprecher der Grünen pocht auf die Umsetzung des gesamten Pakets bis spätestens 2020. Was machbar sei, weil rein technisch nicht mehr als zweieinhalb Jahre von Beginn der Vorplanungen bis zur Eröffnung benötigt würden.

Bei den Wiener Linien wollte man sich auf APA-Anfrage zu konkreten Zeitplänen nicht äußern. Man sei mitten in den Planungsarbeiten, was das Öffi-Paket anbelangt, sagte ein Sprecher: “Es gibt noch kein fix fertiges Papier.” Man arbeite gerade daran, “welche Linie wir wann wo eröffnen”. Details will man der Stadtregierung im Laufe des Frühjahrs vorlegen. Mit dem U2/U5-Ausbau habe das Straßenbahnpaket aber nichts zu tun. Das seien zwei unterschiedliche Dinge.

350 bis 400 Mio. Euro Gesamtkosten

Was die Gesamtkosten für die Straßenbahnprojekte anbelangt, hatte Vassilakou im Sommer 2014 von 350 bis 400 Mio. Euro gesprochen. Wie hoch die einzelnen Projekte zu Buche schlagen, dazu wollen die Wiener Linien nun ebenfalls noch keine Angaben machen. Zuletzt hatte die MA 18 (Stadtplanung) im Jahr 2013 eine entsprechende Grobberechnung durchgeführt. Sie liegt der APA vor. Darin werden etwa die Vorhaben für den 67er mit mindestens 50 Mio. Euro netto beziffert, jene für den 25er mit rund 45 Mio. Euro netto. Für die Ausweitung der Linie O wurden damals 20 Mio. Euro netto veranschlagt.

Im Büro von Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) kann man die Aufregung seitens Maresch nicht verstehen. “Seit der Neubildung der Koalition ist über dieses Thema noch überhaupt nicht gesprochen worden”, sagte eine Sprecherin der APA: “Wir können überhaupt nicht nachvollziehen, woher die Zweifel am Ausbauprogramm kommen.”

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(APA)

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