Mit Respekt, aber ohne Angst war das österreichische Nationalteam ins letzte Länderspiel des Jahres gegen Brasilien gegangen. Nur drei Tage nach dem Sieg gegen Russland in der EM-Qualifikation war das Wiener Ernst-Happel-Stadion erneut ausverkauft. Bei zeitweise starkem Regen präsentierte sich das ÖFB-Team auch gegen den fünfmaligen Weltmeister sehr gut organisiert.
Brasilien mit Härte
Die Koller-Elf spielte sehr engagiert und diszipliniert, Klein fand nach etwas mehr als einer Viertelstunde sogar die Chance zur Führung vor, sein Schuss wurde aber von der Abwehr der Gäste im letzten Augenblick noch abgeblockt. Zuvor hatten bereits Arnautovic (Stanglpass zur Mitte) und Junuzovic (direkter Eckball) für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse gesorgt. Von den Gästen aus Brasilien war in der ersten halben Stunde so gut wie nichts zu sehen, erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause verzeichnete die „Selecao“ durch Oscar und David Luiz aus einem Freistoß zwei Torschüsse. Außer so mancher Härteeinlage zeigten die Brasilianer kaum etwas Nennenswertes, beim Stand von 0:0 wurden dann die Seiten gewechselt.
Irreguläres Führungstor
Nach Wiederbeginn wurde Brasilien dann zumindest etwas besser, ohne zunächst jedoch für allzu große Gefahr vor dem eingewechselten Özcan im Tor der Österreicher zu sorgen. Offensiv konnte das rot-weiß-rote Team allerdings auch nicht mehr so oft in Erscheinung treten. Etwas mehr als eine Stunde war absolviert, da ging die Elf von Carlos Dunga dann in Führung. Nach einer Ecke verschaffte sich David Luiz regelwidrig Platz in der Mitte, in dem er gegen Ilsanker zuerst mit einem klaren Stoß und mit anschließendem Trikotziehen arbeitete. Da der schottische Schiedsrichter Collum aber fälschlicherweise nicht auf Foulspiel entschied, brachte der Kopfball des aufgerückten Innenverteidigers seine Mannschaft glücklich in Front.
Dragovic mit dem Ausgleich
Das ÖFB-Team ließ sich aber auch von diesem Rückstand nicht beirren und antwortete etwas mehr als zehn Minuten später. Nachdem der eingewechselte England-Legionär Weimann im Strafraum von Oscar zu Fall gebracht wurde, verwertete Dragovic den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1-Ausgleich. Es war dies der erste Treffer einer österreichischen Nationalmannschaft gegen Brasilien seit 41 Jahren, Torschütze im Jahr 1973 war damals Willy Kreuz.
Traumtor durch Firmino
Dass es dann aus heimischer Sicht leider nicht zum Achtungserfolg reichte, lag an Hoffenheim-Akteur Roberto Firmino, der mit seinem wuchtigen und ebenso platzierten Schuss in den Winkel sieben Minuten vor dem Abpfiff für die Entscheidung sorgte. So blieb es am Ende beim knappen 2:1-Erfolg für die „Selecao“, bei der Superstar Neymar über die gesamten 90 Minuten eher blass blieb.
Durch dieses doch etwas unglückliche 1:2 gelang es Österreich nicht, das ansonsten fulminante Länderspieljahr 2014 ohne Niederlage abzuschließen. Auch die beeindruckende Serie von neun ungeschlagenen Spielen in Serie ging damit zu Ende. Dennoch kann auf das abgelaufene Jahr natürlich sehr positiv zurückgeblickt werden, die Mannschaft hat sich unter Teamchef Marcel Koller noch einmal weiterentwickelt und wurde für die gezeigten Leistungen auch mit hervorragenden Ergebnissen in der EM-Quali belohnt.
