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ÖFB-Präsident Leo Windtner: Neues Nationalstadion bis 2020?

Das Ernst-Happel-Stadion in Wien ist in die Jahre gekommen.
Das Ernst-Happel-Stadion in Wien ist in die Jahre gekommen. ©APA/Robert Jäger
ÖFB-Präsident Leo Windtner hofft nach der Nationalratswahl auf mehr Impulse für den Sport. Dieser solle "in Österreich einen neuen Stellenwert bekommen".
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ÖFB-Präsident Leo Windtner hofft nach der Nationalratswahl am 15. Oktober auf mehr Impulse für den österreichischen Sport im Allgemeinen und den Fußball im Besonderen. Von der neuen Regierung wünscht sich der Oberösterreicher stärkere Unterstützung für die Anliegen der Sportverbände – vor allem im Schul- und Infrastruktur-Bereich.

“Der Sport soll in Österreich einen neuen Stellenwert bekommen. Das beginnt mit einer täglichen Bewegungsstunde österreichweit bis zu einer Infrastrukturoffensive für alle Sportarten im ganzen Land”, erklärte Windtner gegenüber der APA.

Für den Fußball forderte Windtner mehr neue oder generalsanierte Stadien. Vor allem ein neues Nationalstadion wäre laut dem 67-Jährigen wünschenswert. “Ich hoffe, dass dieses Thema weiterhin ganz vorne auf der politischen Agenda bleibt.”

Nationalstadion: “Sind in einer konstruktiven Diskussion”

Windtner schwebt eine Arena vor 50.000 bis 60.000 Zuschauer vor. “Das Stadion sollte alle Erfordernisse haben, die einer modernen Sportarena entsprechen.” Gebaut werden soll es vorzugsweise im Wiener Prater an der Stelle des in die Jahre gekommenen Ernst-Happel-Stadions. “Aber der Standort ist derzeit in Diskussion.”

Erst vor wenigen Tagen stieg wieder ein Gesprächsgipfel zwischen ÖFB, Sportministerium und Stadt Wien. Ein großer Durchbruch blieb – wie wenige Wochen vor einer Wahl zu erwarten – aus, dennoch ortete Windtner positive Signale. “Wir sind in einer konstruktiven Diskussion. Hier heißt es, dass Stadt und Ministerium zusammenwirken und der ÖFB sich einbringt”, meinte Österreichs höchster Fußballfunktionär und wagte einen optimistischen Ausblick: “Wenn alles perfekt läuft, haben wir 2020 ein neues Nationalstadion.”

Mit einer neuen Vorzeigearena für die ÖFB-Auswahl in Wien ist es laut Windtner aber nicht getan. Man müsse über mehr Spielstätten auf Topstandards verfügen, um etwa große Turniere auf Nachwuchs- oder Frauen-Ebene austragen zu können. “Wir überlegen, solche Turniere nach Österreich zu bringen und wissen, dass wir ein präferierter Gastgeber wären. Aber dazu brauchen wir eine Infrastruktur, die den Anforderungen entspricht, denn die werden immer höher”, sagte der ÖFB-Boss.

Windtners Plädoyer für Doskozil

Abhilfe könnten etwa schmucke Arenen in Graz oder Linz schaffen. Bei der Frage der Renovierung der Merkur-Arena oder der Errichtung eines neuen Stadions für den LASK ist allerdings die Finanzierung noch nicht definitiv gesichert. Beide Fälle sind ebenso wie das geplante Nationalstadion Beispiele dafür, wie abhängig der Fußball von der öffentlichen Hand ist.

Deshalb benötigt man einen Fürsprecher in der Regierung, und den hat Windtner derzeit in Sportminister Hans Peter Doskozil gefunden. “Wir brauchen eine Infrastrukturoffensive im Sport. Da brauchen wir Politiker, die dahinterstehen, und so einer ist Doskozil”, erklärte Windtner.

Der ÖFB-Präsident ist voll des Lobes für den SPÖ-Mann. “Er ist in meiner Amtszeit (Anm.: seit 2009) der Sportminister, dem der Sport die größte Herzensangelegenheit ist. Es wäre für den Sport sicher ein großer Vorteil, wenn er Sportminister bleibt”, sagte Windtner.

(APA, Red.)

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