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Ö-Tour-Chef Weiss: "Das erste Mal schon eine Challenge"

Heuer beginnt die Tour in Wien, wo sie bisher meist endete
Heuer beginnt die Tour in Wien, wo sie bisher meist endete
Wolfgang Weiss hatte vor seinem Engagement als Direktor der Österreich-Rundfahrt schon Erfahrungen mit Sportgroßveranstaltungen gesammelt. Die erstmalige Vorbereitung der Rundfahrt mit geringer Vorlaufzeit sei aber "summa summarum schon eine Challenge" gewesen, betonte Weiss wenige Tage vor dem Start der Veranstaltung am Samstag in Wien.


Vor allem die kurzfristige Neuplanung von drei Teilstücken nach der Absage von Etappenorten im April sei ein große Herausforderung gewesen. Die Rundfahrt, die er mit seinem jungen Team auf die Beine gestellt hat, sei insgesamt aber gelungen. “Wir sind, ob der Kürze der Zeit, die wir zur Vorbereitung gehabt haben, zufrieden. Es ist vieles neu, es bedarf aber auch Neuerungen. Es sind viele neue Leute dabei, die implizieren eine Art und Weise von Aufbruchstimmung. In der Umzusetzung ist das dann nur mit kleinen Änderungen oder Ergänzungen zu kompensieren. Das machen wir aber mit Ruhe. Wir sind gut gewappnet”, sagte Weiss im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Der Salzburger hatte die Rundfahrtchefposten im Oktober 2014 von Ursula Riha übernommen. Davor war der 48-Jährige unter anderem für den Europäischen Fußball-Verband (UEFA) tätig. 2006 hatte der frühere Assistent des ehemaligen Rundfahrtchefs Rolf Slavik als OK-Chef der Rad-WM in Salzburg gearbeitet. Mit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr sei er aber dennoch irgendwie ins kalte Wasser geworfen worden, meinte Weiss. Viele Entscheidungen hätten aufgrund der verschiedensten Interessensgruppen immer wieder “Grätschen” und Kompromisse erfordert.

Insgesamt sei es im ersten Jahr aber gelungen, eine “ganz gute Streckenanlage” zu finden, das Budget einzuhalten und auch einige neue Sponsoren ins Boot zu holen. “Damit ist eine Basis gelegt. Mit den neuen Partnern bin ich enorm zufrieden. Dass das eine oder andere Budget schon zu war, war mir klar”, verwies Weiss auf die teils erst spät gestarteten Verhandlungen.

Für das nächste Jahr habe er bereits neue Sponsoren an der Hand. “Die Überraschung war, dass wir im Sponsoring extrem positives Feedback bekommen haben. Es gibt drei große Sponsoren, die sagen, das gefällt uns, du machst das einmal und wir schauen uns das an und dann entscheiden wir uns.” Das jahrelang dominante Thema Doping spiele jedenfalls keine Rolle mehr. “Dass dagegen angekämpft wird, wird honoriert und anerkannt.”

Eine TV-Liveübertragung wird es auch heuer nicht geben. Der ORF zeigt halbstündige Tageszusammenfassungen. Weiss lässt daher die Rundfahrt erstmals selbst produzieren und direkt im Internet übertragen. “Das Highlight ist, dass wir als Sportveranstaltung einen eigenen Fernsehkanal haben. Das impliziert, dass ich nicht zufrieden war mit den Sendezeiten, die mir der ORF eingeräumt hat. Ich bin heilfroh, dass es die Neuerung gibt. Dass unsere Sportart nicht in die Nacht verpflanzt wurde, sondern live wiedergegeben werden kann.”

Weiss ist sich bewusst, dass ihn auch in Zukunft die großen “Baustellen” Etappenorte, Fernsehen und Sponsoring begleiten werden. Für 2016 bleibe dafür aber glücklicherweise mehr Zeit. Außerdem stehe das Grundgerüst der übernächsten Rundfahrt bereits, so Weiss. Im September will er die Sponsorenpakete schnüren und die TV-Verträge verhandelt haben, bis Dezember soll dann alles fix und fertig sein. Sportlich erhofft er sich von der Rundfahrt, die drei schwere Bergetappen aufweist, vor allem gute Leistungen der Österreicher um Stefan Denifl und Gregor Mühlberger.

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