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Obama: Irans Atomprogramm muss zehn Jahre auf Eis liegen

Eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran muss nach den Worten von US-Präsident Barack Obama sicherstellen, dass das Land die Arbeit an seinem Nuklearprogramm für mindestens zehn Jahre einfriert.


“Falls sich der Iran dazu bereit erklärt, sein Atomprogramm für eine zweistellige Zahl von Jahren auf dem jetzigen Stand einzufrieren und in Teilen sogar zurückzudrehen, und wir das verifizieren können, dann hätten wir die beste Sicherheit, die wir bekommen können, dass sie keine Atombombe haben”, sagte Obama in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am Montag im Weißen Haus in Washington.

Die Atomverhandlungen mit dem Iran stecken derzeit in ihrer entscheidenden Phase. Bis Ende März soll eine Rahmenvereinbarung erzielt werden, eine endgültige Regelung soll bis Ende Juni stehen. Allerdings gibt es weiter zentrale Streitpunkte, etwa über den Zeitpunkt für die Aufhebung von Sanktionen. Eine erneute Verlängerung der Verhandlungsfrist lehnen jedoch sowohl die USA als auch der Iran ab.

Ziel der USA sei es, dafür zu sorgen, “dass mindestens ein Jahr zwischen dem Zeitpunkt liegt, wo wir bemerken, dass sie sich um eine Atombombe bemühen, und dem Zeitpunkt, zu dem sie tatsächlich imstande sind, sich eine zu verschaffen”, sagte Obama. Skeptisch reagierte der US-Präsident auf die Frage, wie er die Aussichten für eine Einigung bis Ende Juni einschätze. Es sei sehr fraglich, ob der Iran in die vom Westen geforderten rigorosen Inspektionen einwillige. Dies gelte auch für die geringen Möglichkeiten der Anreicherung von Uran, zu denen der Iran sich verpflichten müsse.

“Sollte der Iran sich aber darauf einlassen, wäre es eine weit effektivere Kontrolle seines Atomprogramms, als sie durch jeglichen Militärschlag Israels oder Sanktionen erzielt werden könnte”, erklärte der US-Präsident.

In der Schweiz findet diese Woche eine neue Runde der Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den USA, Deutschland, Russland, Großbritannien, Frankreich sowie China statt. Der Iran weist Verdächtigungen des Westens zurück, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung Atomwaffen zu entwickeln. Das Land weigerte sich bisher jedoch, seine umstrittene Urananreicherung zu beenden. Je nach Anreicherungsgrad kann Uran als Brennstoff für Atomkraftwerke oder zum Bau von Atomwaffen genutzt werden.

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