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Nymphomaniac Teil 2 - Kritik und Trailer zum Film

Die abenteuerliche Odyssee einer Sexsüchtigen durchs Leben geht weiter: Der zweite Teil von Lars von Triers Drama "Nymphomaniac" ist an der Oberfläche noch viel düsterer und brutaler als der erste. Nach einem Therapieversuch gibt sich Joe (Charlotte Gainsbourg) ihrer Sucht umso heftiger hin, lässt sich erniedrigen, auspeitschen, verführt ein junges Mädchen und kauft Sex mit zwei Schwarzafrikanern. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Der erste Teil von “Nymphomaniac”, diesem etwas didaktischen, aber mit viel Lust am Erzählen ausgestatteten Entwicklungsroman, der stets zwischen Erregung und Verzweiflung, Lust und Schmerz pendelt, hat hohe Erwartungen für Teil 2 geweckt. Doch Lars von Triers Dramafortsetzung über das Leben der sexsüchtigen Joe ist deutlich schematischer geraten – und auch etwas plump. Ab 4. April im Kino.

Kurzinhalt zu “Nymphomaniac 2”

Joe, gespielt von Charlotte Gainsbourg, sitzt in der Rahmenhandlung immer noch im Bett, gezeichnet von Schlägen in ihr Gesicht, betreut vom humanistisch gesinnten Seligman (Stellan Skarsgard), dem sie von ihrer sexuellen Vergangenheit erzählt und der sich nicht nur als guter Zuhörer erweist, sondern auch immer öfter als Stichwortgeber fungiert und seine Belesenheit durch teils abwegige Exkurse unter Beweis stellt.

In den Rückblenden wird es zu Beginn metaphysisch, wenn Joe sich an ihren ersten Höhepunkt als Kind erinnert, bevor sie – dann wieder chronologisch fortführend, von ihrer orgasmusfreien Zeit berichtet – und das ausgerechnet in jener Phase, als sie mit Jerome (Shia LaBeouf) eine glückliche Verbindung eingegangen ist und sogar ein Kind von ihm bekommt. Dass Jerome ihren Sexhunger nicht stillen kann und sie keine Befriedigung erlangt, macht die Beziehung jedoch letztendlich nicht erfüllend.

Joe lässt sich in Folge mit “gefährlichen Männern” ein, wie die Kapitelüberschrift plakativ beschreibt – einerseits mit einem düsteren Typen im Park, der gleich im Doppelpack auftaucht und sich mit seinem Kumpel dann beinahe ein pittoreskes Penisgefecht liefert, andererseits mit einem Sadisten im Keller, der den Masochismus seiner Besucherinnen professionell mit harten Schlägen und Peitschenhieben befriedigt. Ein grenzwertiger Anblick.

Den Sex-Entzug, gekoppelt mit den Therapiesitzungen von Sexsüchtigen, hält Joe danach nur schwer aus, auch wenn sie gemerkt hat, dass ihr Lebensstil sie auf die Dauer nicht glücklich machen wird. Schließlich rutscht sie in kriminelle Machenschaften ab, zieht eine junge Frau in ein Abhängigkeitsverhältnis – und schreckt am Ende auch nicht davor zurück, sich einer Waffe zu bemächtigen und diese auch zu benutzen.

Kritik zum Film von Lars von Trier

Der Erzählstil hat sich in Teil 2 kaum verändert, doch die Volten und Sprünge, die Lars von Trier vollzieht, haben im zweiten Teil deutlich an Kraft verloren. Was vom Plot scheinbar härter wird (und auch so angepriesen wurde), bleibt inhaltlich deutlich mehr an der Oberfläche, und wo von Trier im ersten Teil noch mit viel Humor arbeitete, wirken die Einfälle vielfach aufgesetzt und übertrieben. Und provokant? Das ist höchstens noch der äußerst plumpe Schluss.

Trailer zu Nymphomaniac 2:

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