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NS-Postings: 25-Jähriger fasste vor Gericht in Wiener Neustadt Haftstrafe aus

Wegen verhetzender Facebook-Postings stand in Wiener Neustadt ein junger Mann vor Gericht
Wegen verhetzender Facebook-Postings stand in Wiener Neustadt ein junger Mann vor Gericht ©AP (Sujet)
Wegen Verhetzung und NS-Propaganda im Internet hat sich ein 25-Jähriger am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten müssen. Der arbeitslose Vater von zwei Kindern bekannte sich "teilweise schuldig".

Wegen Verhetzung ist ein 25-Jähriger am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt zu vier Monaten unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig: Er nahm es an, aber die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

Vier Monate Freiheitsstrafe für NS-Postings

Der arbeitslose Vater zweier Kinder hatte sich zu Prozessbeginn “teilweise schuldig” bekannt, NS-Propaganda im Internet verbreitet bzw. gutgeheißen zu haben. Allerdings versuchte er, seine fremdenfeindliche Gesinnung zu verharmlosen, und nannte seine eindeutigen Postings “blöder Humor”. Die meisten derart einschlägigen Sachen in Facebook habe er “lustig” gefunden, so seine lapidare Antwort auf die Frage des Richters nach dem Motiv, antisemitische Parolen und Bilder zu liken – etwa “Je größer der Jude, desto wärmer die Bude” mit Bild von einem qualmenden Schornstein.

25-Jähriger wollte Delikte verharmlosen

Durch ausländerfeindliche Nachbarn sei er erstmals mit Nazi-Gedankengut konfrontiert worden. Dass er Hitler als “geschichtlich interessant” fände, weil dieser “solche Massen mobilisieren konnte”, verschwieg der Angeklagte gar nicht, doch versuchte er seine fremdenfeindliche Gesinnung zu verharmlosen. Pflichtverteidiger Christian Hirsch hatte angesichts eines Strafrahmens von bis zu zehn Jahren bei Delikten gegen das Verbotsgesetz um ein mildes Urteil gebeten.

(apa/red)

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