Damit wird die weltweite Neuaufstellung der Pharmabranche fortgesetzt. An der Zürcher Börse wurden die Pläne mit einem deutlichen Kursanstieg für Novartis belohnt.
In der Schweiz sind vom Umbau 1.500 der 15.000 Beschäftigten betroffen. In Österreich sind derzeit in acht Standorten rund 4.600 Mitarbeiter bei Novartis beschäftigt. Wie viele betroffen sind, ist noch offen.
Deal wird im ersten Halbjahr 2015 vollzogen
Nach Angaben von Novartis-CEO Joe Jimenez wechseln die von der Transaktion betroffenen Schweizer Mitarbeitenden mit ihren Einheiten zu den neuen Besitzern. Ob auch Stellen wegfallen und ob es zu Entlassungen oder zur Verschiebung von Arbeitsplätzen ins Ausland kommt, ließ Novartis am Dienstag offen. Für Angaben dazu sei es noch zu früh, hieß es bei Novartis. Der Deal werde ja erst im ersten Halbjahr 2015 vollzogen, also erst in rund einem Jahr.
Novartis kauft Krebsmedikamentengeschäft
Für 14,5 Mrd. Dollar (10,5 Mrd. Euro) kauft Novartis laut GSK-Mitteilung das Krebsmedikamentengeschäft. Im Gegenzug verkaufen die Schweizer den Briten ihre Impf-Sparte für 7,1 Mrd. Dollar. Zudem trennt sich Novartis vom Tierfutter-Geschäft, das für 5,4 Mrd. Dollar von Eli Lilly übernommen wird.
Mit GSK künftig ein gemeinsames Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten
Außerdem gründen Novartis und GSK ein Joint Venture für das künftig gemeinsame Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Damit entsteht laut Novartis-Angaben eine weltweit führende Firma für Gesundheitsprodukte. Der in Basel ansässige Konzern wird an dem Gemeinschaftsunternehmen einen Anteil von 36,5 Prozent halten und vier von elf Verwaltungsratssitzen innehaben.
Novartis-Aktien legen zu
Dem Mega-Deal war seit Frühjahr 2013 eine vom Novartis-Management um Konzernchef Joe Jimenez eingeleitete Strategie-Überprüfung vorausgegangen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse werden nun umgesetzt. Die Anleger sind begeistert: Novartis-Aktien legten nach der Bekanntgabe kräftig zu.
Umfang der Transaktion größer als erwartet
Das Tauschgeschäft wird von Marktbeobachtern als gute Idee bewertet. Novartis habe eine Lösung für praktisch alle seine Problemkinder gefunden, schrieb die Schweizer Privatbank Notenstein in einem Marktkommentar. Der Umfang der Transaktion mit GSK sei allerdings größer als erwartet.
Weltweit 15.000 Mitarbeiter betroffen
Novartis will sich in Zukunft auf Augenheilkunde, das Pharmageschäft – hier vor allem die Krebsmedikamente – und auf Nachahmerprodukte konzentrieren. Die Transaktionen sind noch abhängig von der Zustimmung der Aktionäre und der Wettbewerbsbehörden. Bis Mitte 2015 sollte alles in trocknen Tüchern sein. Insgesamt seien weltweit rund 15.000 von 135.000 Mitarbeitern von den Plänen betroffen.
Fusion von Pfizer und AstraZeneca gescheitert
Unterdessen ist eine mögliche Mega-Fusion zweier Konkurrenten einem Pressebericht zufolge vorerst gescheitert. Der US-Pharmakonzern Pfizer habe in den vergangenen Wochen mit AstraZeneca über eine Übernahme gesprochen, berichtete die “Sunday Times” am Wochenende unter Berufung auf Investmentbanker und Industriekreise. Die Briten hätten aber dem Werben der Amerikaner nicht nachgegeben.
Bayer-Konzern übernimmt Algeta
In der Pharmabranche kommt es in jüngster Zeit weltweit fast jeden Monat zu milliardenschweren Transaktionen. Viele Konzerne suchen wegen auslaufender Patente und sinkender Gewinnmargen nach neuen Geschäftsfeldern oder Partnern. In Deutschland hatte der Bayer-Konzern zuletzt die rund 2 Mrd. Euro schwere Übernahme des norwegischen Krebsmittelspezialisten Algeta abgeschlossen.
(APA)