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Norwegens Polizei fand angeblich Bomben-Werkstatt

Norwegens Sicherheitspolizei hat nach Medienangaben in einem Osloer Keller Bestandteile zum Bau von Bomben gefunden. Wie die Zeitung "Dagbladet" am Donnerstag berichtete, soll der Kellerverschlag einem diese Woche von Deutschland an Norwegen ausgelieferten irakischen Kurden gehören. Der 37-Jährige war in der Vorwoche während eines Deutschland-Besuches festgenommen worden.

Ebenfalls in der Vorwoche kamen in Oslo ein 39 Jahre alter Norweger uigurischer Abstammung und ein 31-jähriger Usbeke in Haft. Der norwegische Polizei-Geheimdienstes PST glaubt, dass die Männer einen oder mehrere Bombenanschläge in Norwegen für das Terrornetzwerk Al-Kaida vorbereitet hatten. Die Verdächtigen bestreiten alle Vorwürfe. Der Usbeke wandte sich voriges Jahr zudem selbst an die Polizei, um vor geplanten Anschlägen zu warnen. Er hatte seither für den PST als Informant gedient.

Nach den Angaben in “Dagbladet” fand die Polizei in dem Keller unter anderem eine Flasche hochkonzentriertes Hydrogenperoxid sowie Aceton. Beide Stoffe werden zur Herstellung des Sprengstoffes TATP verwendet. Dieser kam unter anderem bei den Anschlägen auf die Londoner Metro 2005 zum Einsatz und wird einschlägig auch als “Satans Mutter” bezeichnet.

Der Geheimdienst PST wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Anwälte der drei Festgenommenen kritisieren, dass die Behörden ihr konkretes Belastungsmaterial gegen die Festgenommenen geheim halten und alle Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Gleichzeitig würden aber zahlreiche Details wie jene über das mutmaßliche Bomben-Labor an die Medien durchsickern.

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