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Nordkorea droht mit harter Reaktion auf Manöver

Nordkorea hat den USA und Südkorea mit Konsequenzen für ihre geplante Militärübung gedroht. "Es wird eine physische Antwort auf die von den US-Streitkräften eingesetzte Drohung geben", sagte ein nordkoreanischer Regierungsvertreter am Freitag auf einer Sicherheitskonferenz in Vietnam.
Pak Ui-chun in Hanoi
Clinton kritisiert Nordkorea

US-Außenministerin Hillary Clinton warf Nordkorea erneut vor, Ende März ein südkoreanisches Kriegsschiff versenkt zu haben. Pjöngjang müsse sein “gefährliches Verhalten” ändern.

Clinton forderte das sicherheitspolitische Regionalforum der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi auf, UN-Sanktionen gegen Nordkorea zu unterstützen. “Hier in Asien hat sich ein isoliertes und kriegslustiges Nordkorea in eine Kampagne gefährlicher Provokationen gestürzt”, sagte Clinton am Freitag vor dem ASEAN-Regionalforum ARF, zu dem neben den zehn ASEAN-Staaten 17 weitere Länder gehören, darunter die USA, China, Japan, Nord- und Südkorea und Russland.

Zu den “Provokationen” zähle der nordkoreanische Torpedo-Angriff auf das südkoreanische Kriegsschiff “Cheonan”. Seit dem Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs “Cheonan” mit 46 Toten haben sich die Spannungen auf der südkoreanischen Halbinsel deutlich verschärft. Nach Erkenntnissen eines internationalen Ermittlerteams wurde das Schiff durch einen nordkoreanischen Torpedo-Angriff versenkt.

Als Reaktion kündigten die USA und Südkorea ein gemeinsames Manöver an. Die Militärübung, die am Sonntag im Japanischen und im Gelben Meer beginnen soll, sei keinesfalls als “Provokation” konzipiert, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Crowley, am Donnerstag vor Journalisten in Washington. Die Manöver dienten vielmehr der besseren Zusammenarbeit von Verbündeten.

Der nordkoreanische Regierungsvertreter Ri Tong-il erklärte bei der Konferenz in Vietnam, diese Reaktion erinnere ihn an die “Kanonenboot-Diplomatie” des 19. Jahrhunderts. Er erklärte erneut, Nordkorea habe mit dem Untergang der “Cheonan” nichts zu tun.

Mehrere südkoreanische Medien berichteten am Freitag, die US-Regierung wolle rund 100 Bankkonten im Ausland einfrieren, die für illegale Transaktionen zugunsten Nordkoreas genutzt werden sollen. “Die Guthaben dieser Konten sind wahrscheinlich Gelder, die (Nordkoreas Staatschef) Kim Jong-il braucht, um sein Regime auszuüben”, zitierte die Zeitung “JoongAng Ilbo” aus Diplomatenkreisen.

Das Einfrieren der Konten wäre daher “ein ernsthafter Schlag” für Pjöngjang. Die unter falschen Namen eröffneten Konten bei etwa zehn Banken in Südostasien, Südeuropa und im Nahen Osten sollen den Berichten zufolge unter anderem für Waffengeschäfte genutzt worden sein.

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