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„No Angels”-Star Nadja Benaissas bewegende Rede bei der Aids-Gala: „Ich kämpfe jeden Tag gegen die Angst früh zu sterben!”

Am 12. April wurde „No Angels”-Star Nadja Benaissa auf Grund eines Haftbefehls wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung in Frankfurt festgenommen. Zehn Tage saß sie in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Benaissa ist HIV-positiv und habe wissentlich andere Männer infiziert. Am Samstag bei der 16. Aids-Gala in der Deutschen Oper in Berlin zeigte sich der gefallene „No Angel” erstmals wieder stolz und schön. Und hielt eine so bewegende Rede, dass kaum ein Auge trocken blieb…

„Ich bin 27 Jahre alt, alleinerziehende Mutter und HIV-positiv”, so begann sie ihre ergreifende Ansprache vor 2.000 aufmerksamen Zuhörern. Nadja erzählte weiter, dass auch sie jeden Tag gegen Vorurteile und ihre Angst kämpfe. Auch sie haben Angst früh zu sterben. Denn eigentlich müsste sie bereits schon tot sein.

Nadja mahnt zur Vorsicht – schließlich gebe es keinen Tag, an dem sie sich nicht wünschte, auf den Rat ihrer Mutter, Kondome zu benutzen, gehört zu haben. „Täglich sterben 6000 Menschen an AIDS. Davon 800 Kinder. Das beweist: AIDS ist kein Thema, das man länger in die Schmuddelecke einsortieren kann, sondern es ist eine weltweite Katastrophe – auch für Heterosexuelle!”

Die Sängerin mit marokkanischen Wurzeln  hat eine zehnjährige Tochter, Leila, die den riesigen Medienrummel um den Haftbefehl ihrer Mutter natürlich mitbekommen hat. Sie wurde in der Schule von Klassenkameraden gehänselt, weil ihre Mutter HIV-positiv ist. Benaissa sprach in der Rede auch von ihrer Hoffnung für sich, ihre kleine Tochter und all die anderen Betroffenen und ihre Angehörigen: „Ich träume von einer Gesellschaft, in der man offen über diese Krankheit sprechen kann und keiner mehr bei einer bloßen Umarmung vor mir zurückschreckt. Denn Angst ist Ihrer und mein größter Feind!”

Die „No Angels”-Sängerin erntete mit ihrer Rede Standing Ovations, rührte die Gäste, unter denen zahlreiche Prominente waren, zu Tränen. Auch Außenminister Guido Westerwelle zeigte sich beeindruckt von den Worten des Girl Group-Stars. „Ich kannte diese Frau gar nicht, auch nicht die Umstände, nicht mal die Band, aber ich war innerlich zutiefst berührt, wie offen sie sprach”, verriet er der danach der BILD-Zeitung. 

Die Erlöse des Abends gehen traditionell an die Deutsche Aids Stiftung, die seit ihrer Gründung vor 22 Jahren 37 Millionen Euro sammeln konnte.

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