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"Nie wieder Durchzugsverkehr": Verkehrsregelung beim Neutor bleibt auch nach Baustelle

Die bestehende Verkehrsregelung beim Neutor soll leicht abgeändert beibehalten werden.
Die bestehende Verkehrsregelung beim Neutor soll leicht abgeändert beibehalten werden. ©Neumayr/Archivbild
Die seit Ende Jänner bestehende Verkehrsregelung beim Salzburger Neutor soll auch nach den Bauarbeiten bestehen bleiben. Das kündigte Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgeliste) am Montag an. Mit dieser Verkehrsregelung will Padutsch den Durchzugsverkehr aus der Altstadt verbannen.
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Das Thema Verkehrsberuhigung der Innenstadt beschäftigt einmal mehr die Salzburger Kommunalpolitik. Seit Anfang Februar ist die Durchfahrt durch das Neutor baustellenbedingt gesperrt und der motorisierte Individualverkehr dadurch aus einem Teil der Altstadt verbannt. Der Grüne Planungsstadtrat Johann Padutsch will jetzt daraus eine Dauereinrichtung machen, das Nein der ÖVP kam postwendend.

Zufahrt, aber keine Durchfahrt

“So eine einmalige Chance kommt nicht wieder”, sagte Padutsch am Montag via Aussendung, “die Leute haben sich schnell an die Baustellen-Verkehrsregelung in der Altstadt gewöhnt. Die Zukunft muss daher heißen: Zufahrt zur Altstadt ja – Durchfahrt durch die Altstadt nein! Nach einer Übergangslösung, ähnlich wie derzeit, wollen wir im Herbst ein endgültiges Verkehrskonzept dazu vorlegen.”

Neutor: Übergangsregelung am Juni

Den entsprechenden Amtsbericht als Basis für die Debatte im zuständigen Ausschuss und im Gemeinderat hat der Stadtrat am Montag unterschrieben. Die Evaluierung der Baustellen-Regelung habe gezeigt, dass es dadurch in der Altstadt 2.000 offensichtlich nicht notwendige Autofahrten pro Tag weniger gebe, für den Lieferverkehr keine nennenswerten Probleme aufgetaucht seien, und die Verkehrszunahme in Mülln wegen der Verdrängung des Verkehrs noch verkraftbar sei. Zudem sei das Verkehrsaufkommens entlang der Neutorstraße wesentlich reduziert worden, außerdem habe sich die Aufenthalts- und Wohnqualität im Herzen der Stadt spürbar verbessert. Padutsch schlägt daher vor, ab Mitte/Ende Juni – wenn die Baustelle in der Bürgerspitalgasse abgeschlossen ist – die bestehende Verkehrsregelung leicht abgeändert beizubehalten.

Verkehrsverlagerung durch Baustelle. Vergleichszeitraum: Februar bis März 2014 und 2015./Stadt Salzburg/Verkehrsplanung
Verkehrsverlagerung durch Baustelle. Vergleichszeitraum: Februar bis März 2014 und 2015./Stadt Salzburg/Verkehrsplanung ©Verkehrsverlagerung durch Baustelle. Vergleichszeitraum: Februar bis März 2014 und 2015./Stadt Salzburg/Verkehrsplanung

Kreisverkehr am Hildmannplatz wird adaptiert

Dafür seien bloß die Beibehaltung bzw. Adaptierung des Kreisverkehrs am Hildmannplatz sowie der Ampel am Franz-Josef-Kai nötig. Mit Ende der Baustelle in der Griesgasse könne dann das Gesamtsystem evaluiert und eine endgültige Verkehrslösung vorgelegt werden, heißt es.

ÖVP kritisiert Padutsch-Pläne

Die ÖVP warnte wenig später vor den “Risiken und Nebenwirkungen” der angedachten Maßnahme: “eine Prolongierung der massiven Umsatzrückgänge für die Unternehmen in der Altstadt, deutliche Verkehrszunahmen in Lehen und im Nonntal sowie Dauerstau am Müllner Hügel”, kritisierte deren Klubobmann Christoph Fuchs. “Wie Padutsch zu der irrigen Annahme kommt, dass sich ein Drittel des Verkehrs, der bisher durch das Neutor geflossen ist, einfach in Luft aufgelöst hat und im Stadtbus aufgetaucht ist, ist mir angesichts der Umsatzeinbrüche in den Altstadtbetrieben ein Rätsel. Hier hat ganz klar eine Verlagerung der Einkaufswege vieler Stadt-Salzburger, aber auch vieler Gäste stattgefunden.

Begegnungszone ein Kompromiss?

Herauskommen könnte letztlich ein Kompromiss in Form einer sogenannten Begegnungszone. Eine solche hatte SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden erst vor wenigen Tagen vorgeschlagen. Auch die NEOS haben sich schon in diese Richtung geäußert. Damit würde das Neutor für Autos wieder geöffnet. Busse und Autos dürften mit höchstens 20 km/h durch diese verkehrsberuhigte Zone in der Bürgerspitalgasse fahren, die ohne Verkehrszeichen und Gehsteige auskommen, dafür mit Sitzbänken und fußgängerzonenartiger Gestaltung des Bodens ausgestattet sein würde. Auch Fußgänger und Radfahrer würden denselben Raum benutzen.

(APA)

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