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NGO´s warnen: Kosovo "Ghetto ohne Ausweg"

Kosovarische nichtsaatliche Organisationen haben die EU-Kommission in einem Schreiben aufgefordert, ihre Empfehlung zur Visa-Liberalisierung für die Balkanstaaten Mazedonien, Montenegro und Serbien zu überdenken.
Die geplante Reisefreiheit könnte den Kosovo in ein “Ghetto ohne Ausweg” verwandeln, warnen die NGOs. Die Empfehlung der Kommission an die EU-Innenminister sieht die Visa-Befreiung für alle Nachbarstaaten des Kosovo ausgenommen Albanien ab 2010 vor.

Bosnien – wo angesichts zahlreicher bosnisch-serbischer und bosnisch-kroatischer Doppelstaatsbürger ebenfalls vor der “Ghettoisierung” der Bosniaken (Muslime) gewarnt wird – sowie Albanien erfüllen demnach noch nicht die Voraussetzungen für die Visafreiheit. Der Kosovo, der im Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien ausgerufen hatte, hat bisher nicht einmal eine sogenannte Roadmap von der Europäischen Union für die Aufhebung des Visumzwanges erhalten.

Die Leiterin des serbischen Nationalen Volksrates in Gracanica, Rada Trajkovic, eine Unterzeichnerin des Schreibens, hält die Bemühungen der Kosovaren, ihr Land in eine offene und multiethnische Gesellschaft zu verwandeln, durch die Empfehlung der EU-Kommission für “entwertet”. Ein weiterer Unterzeichner des Briefs, der Publizist und Reformpolitiker Veton Surroi, kritisierte allerdings auch die Regierung in Pristina (Prishtina). Sie habe ihren Teil der Arbeit nicht getan.

Die serbischen Behörden stellen unterdessen die für die Reisefreiheit in die Schengenzone nötigen neuen Pässe mit biometrischen Daten auch an Kosovaren aus, die Mehrheit von ihnen Kosovo-Serben. Nichtsdestotrotz sollen Inhaber eines serbischen Passes mit Wohnsitz im Kosovo nicht von den EU-Erleichterungen profitieren.

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