Hintergrund der neuen Initiative “Sindbad” laut Co-Gründer Andreas Lechner: “Immer weniger Betriebe bieten Lehrstellen an, gleichzeitig breche ein Viertel der Wiener die Lehre vorzeitig ab. Wer nur die Pflichtschule abschließt, hat allerdings mit 35 Prozent ein hohes Risiko, arbeitslos zu werden. An weiterführende Schulen gehe nur ein Viertel bis ein Drittel der Wiener NMS-Absolventen. Ihre Chancen auf einen positiven Abschluss von AHS-Oberstufe bzw. berufsbildender mittlerer und höherer Schulen (BMHS) sind zudem geringer als jener, die davor die Unterstufe eines Gymnasiums besucht haben.”
Übergang von NMS in Lehre oder weiterführende Schule soll erleichtert werden
Eineinhalb bis zwei Jahre lang sollen die “Mentorenbeziehungen” dauern, bei denen die Jugendlichen von ihren ehrenamtlichen Unterstützern beim Übergang von der NMS in die Lehre oder weiterführende Schulen begleitet werden sollen. Der Schwerpunkt werde dabei voraussichtlich auf der Lehre liegen, so Lechner. Er rechnet damit, dass auch weiterhin zwei Drittel bis drei Viertel der NMS-Absolventen sich für diesen Weg entscheiden werden.
Alle zwei Wochen sollen sich Schüler und Mentor treffen. Nach dem Beziehungsaufbau soll es vor allem darum gehen, die Talente, Stärken und Interessen der Jugendlichen herauszufinden. Danach soll die passende Ausbildung bzw. das entsprechende Berufsbild für die Jugendlichen gefunden werden.
“Sindbad” plant Kooperationen mit öffentlichen Stellen und Partnerunternehmen
Die Stärke des Modells ist laut Lechner, dass die Mentoren selbst noch jung sind und in ihrem Leben auch gerade vor ähnlichen Herausforderungen (Orientierung im Studium bzw. Berufsleben) stehen. Das inhaltliche Rüstzeug für die Beratung sollen die Mentoren bei Schulungen bekommen, “Sindbad” will dabei auch auf Kooperationen mit öffentlichen Stellen setzen.
Geplant ist auch ein Netzwerk aus Partnerunternehmen, in denen die Jugendlichen Einblick in die Berufswelt erhalten und die im Gegenzug Zugang zu motivierten Jugendlichen bekommen. Noch gibt es keine fixen Kooperationen, laut Lechner ist man allerdings in guten Gesprächen mit mehreren Firmen. Zusätzlich sollen künftig auch gezielt Betriebe dazugeholt werden, wenn die Jugendlichen spezielle Plätze suchen.
(APA/Red)