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Terror-Prozess - "Bin dagegen, dass man den Islam vereuropisiert!"

Er engagiere sich seit 2002 politisch, vor allem für die Unterdrückten im Irak, erklärte Mohamed M. in seiner mehrstündigen Einvernahme.

“Der dortige Widerstand gegen die amerikanische Armee ist legitim”, hielt er fest. “Anschläge auf Unschuldige und Unbeteiligte” hätte “der Prophet” jedoch “deutlich verboten”, betonte er.

Der 22-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass er eine ganz bestimmte Richtung des Islam vertritt: “Ich bin dagegen, dass man den Islam vereuropisiert! Für mich ist der Islam der, der er vor 1.400 Jahren war! Der bleibt für immer unveränderlich!”

Da in Österreich keine Partei die Interessen der Muslime vertrete, habe er zu einem Boykott der Nationalratswahlen aufgerufen, erläuterte der 22-Jährige. Er fühle sich hierzulande grundsätzlich nicht sehr wohl: “Ich kann nicht mit solchen Gesetzen. Darunter kann ich nicht leben. Ich sage: Demokratie hat nichts mit dem Islam zu tun!”

Ein Staat, wie er ihn sich vorstelle, sei einer, “wo jeder leben kann, wie er will”. Es sei eben “die Pflicht, so zu leben, wie Allah es will. Im Islam gibt es keine Trennung von Staat und Kirche.” Auf das Taliban-Regime in Afghanistan angesprochen, bemerkte Mohamed M.: “Das kommt dem, wie ich mir einen islamischen Staat vorstelle, nahe. Aber es gab Fehler.”

Der Staatsanwalt habe mit seinem Plädoyer “klar und deutlich den Islam angegriffen”, kritisierte der Angeklagte. Der Ankläger habe auch den Begriff Dschihad nicht verstanden. Der Dschihad, “wie ich es verstehe”, sehe folgendermaßen aus: “Wenn ein Feind eine Handbreit eins islamisches Land betritt, so ist es die Pflicht dessen Menschen, das Land zu verteidigen und Widerstand zu üben. Das ist die Pflicht für jeden, der es kann.”

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