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ÖBB-Fahrplan 2010: Weniger Züge, längere Intervalle, Baustellen

Baustellen bleiben das dominierende Bahn-Thema 2010
Baustellen bleiben das dominierende Bahn-Thema 2010 ©APA
Das bringt der neue ÖBB-Fahrplan für 2010, der am 13. Dezember in Kraft tritt: Weniger Nahverkehrszüge auf der Westbahn, teilweise längere Fahrzeiten, Endstelle für Südbahn-Reisende in Wien-Meidling, dafür neue IC-Züge zwischen Wiener Neustadt und Wien-Meidling.
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Mit dem Bau-Start des Wiener Hauptbahnhofes wird am 13. Dezember der Wiener Südbahnhof Geschichte. Umfassende Fahrplanänderungen und Einsparungen auf den Zugsverbindungen werden von diesem Vorhaben dominiert.

Wien-Meidling ersetzt ab Dezember Südbahnhof
Großbaustelle Bahn: Der Knackpunkt 2010 wird der Bahnhof Wien-Meidling, der den aufgelassenen Südbahnhof ersetzen muss. Alle Züge im Fern- und Nahverkehr haben künftig dort Endstation. Um das bewältigen zu können, wird in kürzeren Intervallen zugunsten zusätzlicher Züge gefahren werden. “Vier Minuten – länger darf ein Zug künftig nicht am Bahnsteig stehen”, kündigte Wiltberger an. Man habe versucht den Bahnhof Meidling “zu adaptieren, er bleibt aber ein Provisorium für den Hauptbahnhof”. Mit dem neuen Fahrplan werden dort täglich 1.000 Zugsbewegungen stattfinden, bisher waren es etwa 700.

Franz-Josefs-Bahn wieder bis Franz-Josefs-Bahnhof
Bei der Franz-Josefs-Bahn kann nach Abschluss der Arbeiten an der Tullner Donaubrücke der Fahrplan 2008 wieder eingeführt werden, erklärte ÖBB-Regionalmanager Michael Fröhlich am Dienstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Die Züge würden dann wieder bis Wien Franz-Josefs-Bahnhof fahren, mit Aufenthalten in Wien-Heiligenstadt und Wien-Spittelau.

Weniger Züge zwischen Wien und Bratislava
Im Verkehr zwischen Wien und Bratislava gibt es eine geringfügige Reduktion des Angebotes: Fünf Zugpaare verkehren dann nicht mehr in den Tagesrandzeiten. Die Linie über Bruck a. d. Leitha fährt am Wochenende im zwei Stunden Rhythmus. An Werktagen sind weiterhin rund 35 Züge je Richtung unterwegs.

Neue Direktverbindungen auf der Südbahn, weniger Züge auf der Westbahn
Auf der Südbahn kündigte Fröhlich zwei zusätzliche Direktverbindungen (Payerbach – Gloggnitz – Wiener Neustadt – Wien) an. Zwischen Wiener Neustadt und Wien Meidling ersetzen neue IC-Züge teilweise REX-Züge, “das bringt deutlich mehr Sitzplätze”. Deshalb würden dann auch Züge der Aspangbahn außerhalb der Hauptverkehrszeit meist in Wiener Neustadt zum Umsteigen stehen bleiben. Zur Hebung der Pünktlichkeit verkehren bis zur Eröffnung der Neubaustrecke Wien – St. Pölten auf der inneren Westbahn etwas weniger Züge. Die S 50 werde im Stundentakt – bisher halbstündlich – fahren, die Regionalzüge übernehmen die Halte der entfallenen S-Bahnen, was die Fahrzeit um bis zu zehn Minuten verlängert.

AK und Grüne kritisieren Neuerungen

Insgesamt stehe den Niederösterreichern, die mit der Bahn zur Arbeit oder zur Schule fahren, jedoch eine “längere Durststrecke” bis 2013 ins Haus, kritisierte AKNÖ-Präsident Hermann Haneder in einer Aussendung. Die Klubobfrau der Grünen Wien, Maria Vassilakou, bezeichnete die Verschlechterungen bei den S-Bahnen in Wien als “indiskutabel”. Außerdem sei die Endstelle für Südbahnreisende am Bahnhof Wien-Meidling ab Mitte Dezember  “vorprogrammiertes Chaos”, ergänzte Grünen-Verkehrssprecherin Ingrid Puller.

ÖBB will Länder in die Pflicht nehmen
Seitens der ÖBB werden die Einsparungen mit der Verpflichtung effizient und wirtschaftlich arbeiten zu müssen, argumentiert. “Dort wo die Länder Mehrleistungen nicht bezahlen, müssen wir Züge zurücknehmen”, sagte Lutter. Konkret trifft das etwa auf Niederösterreich zu, während man in Tirol zusätzliche Verbindungen fährt. Das Land Tirol wende für die Bahn finanziell etwa viermal so viel auf wie Niederösterreich, meinte Lutter.

Die ÖBB zählte im Jahr 2008 in der Ostregion auf der Schiene rund 101 Millionen Fahrgäste, täglich verkehren rund 2.500 Züge.

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