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Mutmaßlicher oberster Anführer der ETA gefasst

Die französische Polizei hat den mutmaßlichen obersten Anführer der baskischen Untergrundorganisation ETA gefasst. Francisco Javier Lopez Pena alias "Thierry" sei in Bordeaux festgenommen worden, teilte die spanische Polizei mit.

Mit dem 49-Jährigen seien drei weitere mutmaßliche ETA-Terroristen gestellt worden. Dabei handle es sich um Igor Suberbiola, Jon Salaberria und Ainhoa Zaeta Mendiondo.

Die vier seien am späten Dienstagabend in einer Wohnung nahe dem Bahnhof von Bordeaux überrascht worden. Sie seien bewaffnet gewesen, hätten aber keinen Widerstand geleistet. Auch sei Sprengstoff in der Wohnung gefunden worden. Lopez Pena gehört der ETA seit fast 30 Jahren an. 1983 war er untergetaucht. Zeitweise soll er in Kuba Zuflucht gefunden haben.

Lopez Pena wurde laut spanischen Medienberichten am 30. Mai 1958 in Galdakao (Vizcaya) geboren und war auch unter den Decknamen “Bartolo”, “Zulos”, “Pierre” oder “Marcel” bekannt. Er soll auch im Vorjahr bei Gesprächen zwischen der ETA und der Regierung des spanischen Ministerpräsidenten Zapatero dabei gewesen sein. Damals trat er erstmals aus dem Schatten des bis dahin wichtigsten Kopfs der ETA, Jose Antonio Urrutikoetxea, (“Josu Ternera”, “Jesus, das Kalb”).

Mit einem Anschlag auf den Madrider Flughafen, bei dem zwei junge Ecuadorianer getötet wurden, waren die Verhandlungen im Dezember 2006 letztlich gescheitert. Lopez Pena soll daraufhin im Juni 2007 das Ende der 14-monatigen “Waffenruhe” der ETA und die Rückkehr zur Strategie des Terrors angeordnet haben. Seit etwa zwei Jahren soll er an der Spitze des politischen und militärischen Apparats der Organisation gestanden haben.

Erst am Montag hatte die ETA einen Bombenanschlag auf einen Yachtclub im Baskenland verübt und dabei schweren Sachschaden angerichtet. Die ETA kämpft seit fast 40 Jahren für ein unabhängiges Baskenland und hat in dieser Zeit fast 850 Menschen getötet.

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