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Neuer Luftqualitätsplan für Vorarlberg. Lustenau hat Arbeitsprogramm erstellt

Das Rathaus mutiert zum Radhaus: Die Lustenauerinnen und Lustenauer sind begeisterte Radfahrer.
Das Rathaus mutiert zum Radhaus: Die Lustenauerinnen und Lustenauer sind begeisterte Radfahrer.
In den vergangenen Jahren ist es in entscheidenden Bereichen gelungen, die Luftqualität in Vorarlberg zu verbessern.

Lustenau. Ein Problembereich ist allerdings geblieben: Die Grenzwerte bei den Stickoxiden werden immer wieder überschritten. Die Vorarlberger Landesregierung hat daher einen neuen Luftqualitätsplan erstellt, um die Luftgüte insbesondere in Gebieten mit Grenzwertüberschreitungen zu verbessern, informierten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Johannes Rauch gemeinsam mit Bürgermeister Kurt Fischer: Lustenau hat im eigenen Wirkungsbereich zur Reduktion der Belastung durch Luftschadstoffe ein intensives Arbeitsprogramm erstellt.

Lebensmittel Luft

„Die Luftqualität beeinflusst in besonderem Maße die Lebensqualität der Menschen, deswegen ist es umso wichtiger, dass wir alle aktiv Maßnahmen setzen, um unsere Luft zu schützen. Gesunde Luft geht uns alle an“, so Wallner und Rauch. „Luft ist eines der zentralsten Lebensmittel des Menschen“, sagte Rauch. „Bei Nahrungsmitteln haben wir die Wahl, was wir konsumieren. Diese Wahl haben wir bei unserer Atemluft nicht“. Die Vorarlberger Landesregierung hat deshalb die bestehenden Maßnahmen für Luftreinhaltung aktualisiert und einen neuen Luftqualitätsplan beschlossen. Der erarbeitete Maßnahmenplan umfasst über 150 Einzelmaßnahmen, die in den kommenden Monaten und Jahren weiter konkretisiert und je nach Beitrag zur Zielerreichung und Wirkung umgesetzt werden. Dieser neue Luftqualitätsplan steht nicht alleine für sich: Konzepte des Landes Vorarlberg, wie z.B. das derzeit in Überarbeitung befindliche Verkehrskonzept, die Strategie „Energieautonomie“, die neue Radverkehrsstrategie und die Elektromobilitätsstrategie weisen in dieselbe Wirkungsrichtung. Im Zusammenhang mit den Arbeiten zum Luftqualitätsplan neu sind auch andere nationale Projekte zu den Themen Verkehr, Energie und Klimaschutz von hoher Bedeutung. „Ziel ist es, die Immissionsbelastung gerade an den neuralgischen Punkten, das sind insbesondere Feldkirch, Höchst und Lustenau, zu reduzieren“, betonte der Landeshauptmann.

Anreize zur Umstellung

Der Luftqualitätsplan basiert auf verschiedenen Bausteinen bzw. Kategorien. Dabei geht es insbesondere um die Schaffung von Anreizsystemen (z.B. zur Modernisierung des Fuhrparks), weitere Angebotsverbesserungen im öffentlichen Personenverkehr und dessen Ausbau (z.B. Beschleunigung des Öffentlichen Verkehrs durch Bevorzugung von Bussen), strengere Kontrolle bestehender Vorschriften (keine technischen Manipulationen an KFZ, Stichwort: Chip-Tuning), Maßnahmen zur Abgasreduktion, Verkehrstechnik und –Management und die Prüfung von möglichen sektoralen Fahrverboten – „aber nur als letzte Möglichkeit“, wie Wallner und Rauch betonten. Das Land ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst und arbeitet mit Nachdruck daran, den Fuhrpark auf E-Mobilität umzustellen: Über 20 Prozent des Fuhrparks sind bereits E-Autos.

Lustenau setzt auf Fahrrad und Kontrolle

Die Marktgemeinde Lustenau ist einer der „hot spots“ im Land, was die Überschreitung von Grenzwerten bei Luftschadstoffen angeht. „Unser Ziel ist es, die Möglichkeiten im Einflussbereich der Gemeinde zur Reduktion der Luftbelastung zu nutzen“, sagte Bürgermeister Kurt Fischer. „Wir sind in Sachen Fahrrad-Mobilität und Gemeindeentwicklung vorbildlich unterwegs und werden weitere Anreize schaffen, auf bewusste Mobilität umzusteigen. Aber auch beim LKW-Verkehr hat sich einiges getan: Die gemeinsam mit Zoll und Land erreichte Auffächerung des LKW-Verkehrs auf mehrere Zollämter bringt eine spürbare erste Verbesserung für Lustenau, ist aber noch lange nicht genug. Eine verstärkte Kontrolle des Schwerverkehrs ist auch auf der Gemeindestraße beim Zollamt Lustenau/Au notwendig“, kündigte der Bürgermeister im Pressegespräch Kontrollen durch die Sicherheitswache an. Bestehende umweltfreundliche Mobilitätsangebote und deren Infrastruktur werden anhand des Arbeitsprogramms weiter forciert: zB die Paketzustellung auf E-Rädern, eine Ausweitung der betrieblichen Mobilität, die weitere Umstellung des gemeindeeigenen Fuhrparks auf Fahrräder und E-Mobilität, die nahtlose Anbindung des neuen Bahnhofs durch Bike and Ride sowie die rasche Öffnung der Gleisschleife Dornbirn (Südschleife Lauterach): „Der neue Bahnhof zeigt, wie gut die Lustenauer die Eisenbahn als schnelle Verbindung in Richtung Bregenz annehmen. Das ist die Motivation, uns für eine rasche Öffnung der Gleisschleife Dornbirn stark zu machen.“

 

 

 

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