Gestern hatte die Kunsthalle mitgeteilt, dass ihr Hauptsponsor, die deutsche Ursula Blickle Stiftung, für die Dauer der Freistellung ihre Unterstützung aussetzen werde, und vor “enormen Schäden” gewarnt. Zahlen wurden dabei keine genannt. Nun beschied Wiens ÖVP-Kultursprecherin Isabella Leeb in einer Aussendung, dass es dabei lediglich um einen Betrag von rund 70.000 Euro gehe, deren Ausfall eine millionenschwere Institution verkraften könne. Außerdem sei Matt selbst Gremiumsmitglied der Blickle Stiftung und füge somit seinem Dienstgeber selbst “mutwillig weiteren Schaden” zu.
Provinzposse um die Kunsthalle
“Wenn es hier nicht um eine wichtige Kulturinstitution ginge, könnte man all diese Vorgänge als Provinzposse betrachten”, so Leeb, die auch Kritik am Schweigen des Kulturstadtrats Andreas Mailath-Pokorny (S) übte. Dieser habe “das Feld dem grünen Koalitionspartner” überlassen, so die Kultursprecherin. Die Grünen selbst wehrten sich indes am Freitag gegen die Anschuldigungen des Kunsthallen-Vorstands, man habe eine Reduktion der öffentlichen Fördergelder um 300.000 Euro betrieben. Schon Tags zuvor hatte die Stadt entsprechende Meldungen als falsch dementiert, die Subvention werde schlicht aufgrund von “Verschiebungen innerhalb des Budgets” von 4,15 auf 4,05 Mio. Euro gekürzt.
Der Kultursprecher der Wiener Grünen, Klaus Werner-Lobo, ließ dazu am Freitag per Aussendung mit einer Warnung aufhorchen. Sollten Matt und der noch amtierende Kunsthallen-Präsident Thomas Häusle mit ihren Vorwürfen und Drohungen fortfahren, werde “in den kommenden Monaten auch die Möglichkeit einer Privathaftung zu prüfen sein”.