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Neue Runde eingeläutet: Sims 3.0

Dramen die das Leben schreibt: In Sims 3 ist alles möglich.
Dramen die das Leben schreibt: In Sims 3 ist alles möglich. ©Waibel
Nach einer schier unglaublichen Menge an Contentupdates und Themenpatches schickt Electronic Arts nun die nunmehr dritte Auflage der wuseligen Sims ins Rennen. Mit Erfolg.  

Am Anfang war Sim City – eine wuselige Wirtschaftssimulation, bei der es darum ging, eine Großstadt mit all ihren infrastrukturellen Anforderungen hochzuziehen und erfolgreich zu organisieren. Das ursprünglich von Kultdesigner Will Wright erfundene Genre schickte sich bereits kurz danach an, auch in die Welt der in diesen Städten lebenden Simeaner einzutauchen. Schließlich erschien mit „The Sims“ das erste eigenständige Spiel um die schrulligen Bewohner der Sim Cities. Ein Genre, das die Gamingcommunity wie ein Tsunami erschüttern sollte, war geboren. Seitdem hat EA nicht nur einen erfolgreichen zweiten Teil und eine schier ungeahnte Anzahl von Addons und Contentupdates auf den Markt geworfen, sondern schickt sich nunmehr an, mit dem dritten Teil das Geschehen um das virtuelle zweite Leben so mancher Gamer auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben.

Wenngleich viele Sims-Coregamer Frauen sind: Dieses Sims wird auch den Herren der Schöpfung gefallen. Nach der Erstellung seines Alter Egos oder eines schrulligen WunschSim in einem mittlerweile sehr umfangreichen Charaktereditor, in dem neben Äußerlichkeiten auch Charakterzüge oder auch Lebenswünsche definiert werden können, geht es los. Wahlweise startet man als Kind, Teenie oder Erwachsener, erstmals altern die Schützlinge auch. 
Der neu geborene Sim lässt sich in einer verträumten Kleinstadt nieder die an das Meer grenzt. Der Alltag beginnt, Aufstehen, Duschen, WC-Gang, Frühstück, dann sucht man per Zeitung nach einem Job, bald ist das Startkapital an Simeleons für die regelmäßig angefallenen Rechnungen verbraten. Dabei kann man den ersten freien Tag vor Antritt der Pflicht auch nutzen, sein frisch erworbenes Eigenheim kennen zu lernen. Wahlweise kann ein möbliertes Heim bezogen werden, oder auch ein unmöbliertes, anschließend kann sich der Spieler als Innenarchitekt bewähren. Je nach weitestmöglicher Ausnutzung des Startkapitals ist das traute Heim mit mehr oder weniger Komfort ausgestattet. Luxusgüter wie TV, Radio, Fitnessgeräte, dekorative Gegenstände und ähnliches fehlen noch.

Bald fällt auf: Die neuen Sims sind selbstständiger, nehmen auch eine Dusche, gehen selbsttätig aufs WC oder bereiten sich eine kleine Mahlzeit zu, wenn der Magen knurrt. Nach wie vor ist es aber besser, sich um die möglichst hundertprozentige Zufriedenstellung der Bedürfnisse der Sims zu kümmern – ein ausgeruhter Sim ist nicht nur am Arbeitsplatz erfolgreicher. Nett: Statt einer schnöden Abwesenheit für eine kurze Zeit jeden Sim-Tag warten auf den Schützling nun auch Zusatzaufträge, die das berufliche Fortkommen erleichtern – darf´s ein wenig Rollenspiel sein? Erfahrungspunkte inklusive.

Auch im Alltag warten immer wieder kurzfristig zu erledigende Herzenswünsche, die es zu erfüllen gibt, damit das Punktekonto wächst, mit dem unser Sim in der Folge aufgewertet werden kann. Mehr Zufriedenheit durch mehr Komfort am Arbeitsplatz? Alles ist möglich. Besonders in Liebesdingen stellen die Sims klare Anforderungen an den Spieler. Ein erster Kuss? Die Verlobung? Alles machbar. Übrigens sind Sims nicht nur Hetero. Auch gleichgeschlechtliche Verbindungen sind möglich.

Kurzweilige Ereignisse bringen zudem Leben in die Bude. Während man bei der Arbeit ist, fängt die Küche Feuer, eine böse Rückkehr in die heimatliche Wohnung inklusive. Teurere Geräte sind sicherer, da heißt´s entweder fortan kalte Küche oder sicheren Herd anschaffen. Erstmals können die Sims auch externe öffentliche Gebäude direkt besuchen. Ein Bildungsbesuch in der Bibliothek, ein Gang ins Fitness-Studio oder ein Einkauf im Supermarkt sind genauso möglich wie der direkte Besuch seines Arbeitsplatzes. Im Gegensatz zur Bibliothek kann man seinen Sim in manchen Gebäuden aber nicht direkt steuern.

Sims 3 ist eine Lebenssimulation auf höchstem Niveau. Einmal Polizist sein, eine im realen Leben nicht erlebte berufliche Karriere, ein heißer Flirt, eine Mordshütt´n mit fettem Boliden davor? Alles ist möglich beim neuen Sims. Aber auch assozial, ohne Arbeit und dreckig herumlungern, den Mitmenschen auf den Senkel gehen, als Alternativprogramm zum biederen Normalleben, auch das ist machbar. Dank der neuen Engine auf einem hohen technischen Niveau.  

Bewährtes wurde beibehalten, technische Finessen hinzugefügt, die Bedienung entschlackt und optimiert. Technisch brilliert Sims 3, wenngleich auf höchster Auflösung ein flotter Rechner für flüssiges Gameplay vonnöten ist. Dank der Integration des Sim-Hauses in eine lebendige Stadt mit benutzbarer Infrastruktur gibt es viel zu entdecken, Stubenhocker können sich auch als Hobbygärtner, Homefitnessfreaks, Sterneköche am heimischen Herd betätigen. Die Animationen der Sims wurden optimiert, die Charaktere bewegen sich nun sehr flüssig und glaubhaft. Etwas begrenzt das Portfolio an Einrichtungsgegenständen. Aber dieses Manko soll ja dann – sehr zur Freude von Electronic Arts der Onlineverkauf von Gegenständen beheben. Auch eine Möglichkeit, an einem Spiel laufend zu verdienen. Aber die Fans freut´s. Soundtechnisch weiß Sims 3 zu überzeugen. Neben dem gewohnten Simeanisch hat das Spiel eine angenehme Musikvertonung und hochwertige Soundsamples, die eine glaubwürdige Umgebung schaffen.

Fazit:

Electronic Arts erfindet das Rad mit Sims 3 nicht grundlegend neu. Wenngleich das Game mehr als nur ein Grafikupgrade zu Sims 2 ist, eigentlich wurde nur das Spielprinzip ergänzt und optimiert. Wer die Sims immer schon mochte, der ist mit Sims 3 im siebten Himmel. Simshasser werden mit diesem Teil aber genauso wenig warm wie mit den Vorgängern. Allerdings muss ich neidlos zugestehen, dass sogar ich, der aufgrund der Langwierigkeit des Spielprinzips um die Serie immer einen großen Bogen gemacht habe, vergnügliche Stunden mit der Software verbringen durfte. Zum Sim-Fan hat es mich dennoch nicht gemacht. Zweifelsohne aber die beste Lebenssimulation, die es gibt. Für Sims-Fans ein Muss!

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