“Wir haben bereits einige Proben eingeschickt, bisher ist der Pilz aber bei uns, anders als in der Schweiz und in der Steiermark, noch nicht nachgewiesen worden”, so Ulrich Höfert von der Vorarlberger Landwirtschaftskammer.
Ernte teilweise unverkäuflich
Bei Marssonina coronaria treten zunächst bräunlich-violette Flecken auf den Blättern auf. Diese werden gelb und sterben bereits im September ab. Die Äpfel bleiben hängen, reifen aber aufgrund der mangelnden Versorgung nicht zur erwünschten Qualität aus. “Die Ernte ist im schlimmsten Fall unverkäuflich”, erklärte Höfert. Die Krankheit schwächt den Baum auch in den Folgejahren. Man sehe derzeit im Land häufig Bäume, die Früchte trügen, jedoch kaum mehr Blätter hätten. Dass der Pilz bereits in Vorarlberg vorkommt, hält Höfert daher für wahrscheinlich. “Der frühzeitige Blattverlust kann aber viele Ursachen haben, etwa Stress durch Trockenheit und Nässe oder Apfelschorf”, so der Obstbauexperte.
“Nicht besonders problematisch”
Seiner Einschätzung nach ist die Pilzkrankheit auf den Obstbäumen “neu, aber nicht besonders problematisch”. Schon länger bekannt sei die Pilzgruppe vom Befall der Walnuss. In konventionellen Obstbaukulturen, wo die Bäume ohnehin gegen Pilzbefall behandelt würden, entfalteten die Spritzmittel üblicherweise eine Breitenwirkung. Hausgärtner oder Biobauern, die ganz auf solche Mittel verzichteten, könnten allerdings sehr wohl Probleme bekommen. Man beobachte in der ganzen Bodenseeregion die Entwicklung, auch Baden-Württemberg habe seine Obstbauern um Proben gebeten, um die Verbreitung der Pilzkrankheit einschätzen zu können.