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NEOS: So kämpft Beate Meinl-Reisinger um Stimmen bei der Wien-Wahl

Beate Meinl-Reisinger will mit den NEOS den Einzug ins Rathaus schaffen.
Beate Meinl-Reisinger will mit den NEOS den Einzug ins Rathaus schaffen. ©APA/Herbert Pfarrhofer
NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger ist trotz der NEOS-Schlappe in Oberösterreich voller Energie. In Wien gibt sie im pinken Wahlkampf alles, um potentielle Wähler anzusprechen und um deren Stimmen zu werben.
Das Wahlprogramm der NEOS
Ausgangslage zur Wien-Wahl

Das pinke Zelt im Votivpark leuchtet schon von weitem. Zehn Tage vor der Wien-Wahl und pünktlich zu Semesterbeginn haben sich die NEOS bei der Uni positioniert und fangen die vorbeilaufenden Studenten mit Flyern und pinken Luftballons ab. Dank der Mittagssonne muss Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger erst ihre Jacke und den pinken Schal ablegen, bevor es ans Stimmensammeln geht.

“Das ist ja meine Gegend”, erzählt sie im Gespräch mit der APA. Im nahe gelegenen Gymnasium in der Wasagasse ist sie zur Schule gegangen und im Votivpark habe sie viel Zeit verbracht. “Deshalb wäre ich auch nie für ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum”, sagt sie schmunzelnd. Mit einer Gruppe von Schülern, die zwar noch zu jung sind, um wählen zu gehen, aber begeistert das Helium aus den Luftballons saugen, um sich mit Mickey-Maus-Stimme “Hallo, wie geht’s” zuzurufen, unterhält sie sich über die Schule. “Hatten Sie meine Oma, die ist Werklehrerin?”, fragt ein Bub.

Duell Häupl vs. Strache stellt auch NEOS in den Schatten

“Ich wähle Sie heute mit Wahlkarte”, ruft ein Radfahrer der pinken Spitzenkandidatin zu und bekommt dafür eine Verbeugung. Potenzielle Wähler anzusprechen, funktioniere aber nicht nur am Alsergrund: “Das läuft auch im 20. Bezirk gut.” Erkannt werde sie dabei immer öfter, nicht nur, wenn die Leute einen Blick auf den Flyer werfen. Vor allem seit ihrem Auftritt in der ORF-Sendung “Wien Heute”. “Ich habe Ihr Interview gesehen, das war gut”, sagt prompt eine ältere Frau zu ihr. Negative Reaktionen auf ihre Person erlebe sie keine. Nur einmal hätten ihr auf der Mariahilfer Straße zwei junge Burschen vorgeworfen, dass sie gegen FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hetzen würde.

Mit dem Argument einer “verlorenen Stimme” sei sie in Gesprächen mit den Bürgern nicht konfrontiert, sagt Meinl-Reisinger. Das “inszenierte Duell” zwischen SPÖ und FPÖ sei aber sehr wohl Thema. “Ich hätte euch gewählt, aber jetzt muss ich den Häupl wählen”, bekomme sie gelegentlich zu hören.

“Ich habe Sie schon gewählt, mit der Wahlkarte”, sagt dagegen ein älterer Mann, dem sie einen Flyer in die Hand drückt: “Nützen Sie Ihre Energie für andere.” Mit einem anderen Mann, der zunächst abwinkt, unterhält sie sich eine Weile auf Englisch: “Viele EU-Bürger wissen gar nicht, dass sie auf Bezirksebene wählen dürfen.”

Meinl-Reisinger: “Es kommt auf jede Stimme an”

Schon seit Mitte Juni befinde man sich im Wahlkampf, aber “es sind alle voll Energie, es ist erstaunlich”, sagt Meinl-Reisiner. Nur ihre Stimme hält manchmal nicht mehr durch. Viele ihrer Mitstreiter hätten sich für die verbleibenden intensiven Wahlkampftage sogar Urlaub in ihren Jobs genommen. Außer ihr selbst seien ja fast alle Kandidaten zum ersten Mal politisch aktiv.

Der verpasste Einzug in den oberösterreichischen Landtag habe ihre Stimmung nicht gedämpft: “Ich finde, es war ja ein gutes Ergebnis. Nur sehr knapp, das ist ärgerlich, da sieht man, dass es auf jede Stimme ankommt”, sagt sie und verteilt den nächsten Flyer.

(APA, Red.)

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