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NEOS fordern "Veränderung. Jetzt." zum Wahlkampfauftakt in Wien

Die NEOS machen die Welle - und starten in den Wahlkampf für Wien.
Die NEOS machen die Welle - und starten in den Wahlkampf für Wien. ©APA
"Veränderung. Jetzt." - Unter diesem Motto haben am Donnerstagabend die Wiener NEOS den offiziellen Wahlkampfauftakt in der Bundeshauptstadt gestartet. Kampfansagen, Versprechen und Musik von The Hoff inklusive.
Der pinke Wahlkampfauftakt
Meinl-Reisinger im Interview

In einem Veranstaltungszentrum im Bezirk Simmering, der eher als Hoffnungsgebiet für die FPÖ gilt, trafen sich an die 700 teils pink gewandete Menschen, um den Worten der Parteispitze zu lauschen. Die rechnete harsch mit dem politischen System ab, auch mit jenem in Wien.

“Wir werden etwas verändern in dieser Stadt”, kündigte Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger in ihrer Rede an. Den Mächtigen gehe es nur mehr darum, Posten zu behalten bzw. zu verteilen: “Das muss ein Ende haben und es wird ein Ende haben”, zeigte sie sich überzeugt: “Wenn wir Reformen wollen, dann müssen wir gegen dieses politisches System kämpfen. Das ist unsere Ansage für diese Wahl.”

Das pinke Wahl-Programm

Pinke Reformen werden etwa im Bildungsbereich gewünscht – die durch einen “Abspeckplan” finanziert werden sollen. Dieser sieht etwa die Reduzierung der Parteienförderung vor oder auch eine Streichung “sinnloser Posten” wie nicht amtsführende Stadträte oder die stellvertretenden Bezirksvorsteher. Solche Ämter werde man nach der Wahl sicher nicht annehmen. Bringen könnte dies 120 Mio. Euro, rechnete die Wiener NEOS-Parteichefin vor.

Für Meinl-Reisinger existiert in Wien ein “derart korruptes politisches System”, dass sie Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) keinesfalls verzeihen könne: “Ich sehe eine Wand zwischen den Politikern und den Menschen in dieser Stadt, die Sorge haben, Angst vor dem sozialen Abstieg. Wo sind denn die Politiker, die wirklich was bewegen wollen, die von Tür zu Tür gehen und die sich anhören, was die Leute sagen?”

Die Mauern zwischen Politik und Menschen müssten niedergerissen werden – wobei Meinl-Reisinger diesbezüglich auch zur Tat schritt: Aktionistisch zerschmetterte sie mittels großem Hammer eine rote Kunststoff-Ziegelwand.

“Kein Bürgermeister Strache”

Die Grünen wurden in ihrer Rede eine Spur wohlwollender behandelt: Diese hätten “einzelne gute Projekte umgesetzt”. Aber sie hätten auch die Wahlrechtsreform begraben und jeder Erhöhung des Werbeetats zugestimmt – und somit keine Änderung des Systems gebracht. Den meisten Applaus erhielt Meinl-Reisinger definitiv bei dem Versprechen, FP-Chef Heinz-Christian Strache nicht zum Bürgermeister zu wählen.

Selbst Bürgermeisterin werden bzw. die NEOS zur stimmenstärksten Partei in Wien machen, schwebt ihr aber sehr wohl vor. Wobei sie mutmaßte, dass dies eventuell nicht gleich beim ersten Anlauf geschafft werden könne.

“Die Menschen setzen große Hoffnung in uns. Wir sind hier in Zeiten großer Veränderung, das wissen wir alle”, verwies NEOS-Chef Matthias Strolz auf die historische Bedeutung des Moments. Herausforderung seien etwa die Flüchtlingsströme. “Ich bin froh, dass viele NEOS hier helfen, ohne mit dem pinken Shirt einzulaufen – einfach aus einem politischen Selbstverständnis heraus.”

NEOS feierten mit Musik von The Hoff

Strolz zerpflückte das “rot-schwarze Machtkartell”, das in Wien durch die SPÖ repräsentiert werde, wie er befand. Häupl habe inzwischen fast vier iranische Präsidenten überlebt, staunte er über die (mehr als 20-jährige, Anm.) Amtszeit des Stadtoberhaupts. Freunderlwirtschaft und “strukturelle Korruption” würden wuchern, wenn auch nicht mehr lange, wenn es nach Strolz geht: “Wir NEOS treten an, um das zu beenden.”

Wien sei, so beteuerte er, eine “großartige Stadt”: “Wenn ich als Vorarlberger sage, ich liebe Wien, dann ist das ein mutiges Bekenntnis.” Unerträglich sei in der Hauptstadt nur der “machtbesoffene Filz” der Regierenden.

Zu den Klängen von “Looking For Freedom” von David Hasselhoff schwangen die NEOS zum Abschluss das Tanzbein.

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(APA)

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