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Neo-Bezirksvorsteher Figl will weniger Ring-Sperren in der Innenstadt

Der designierte ÖVP-Bezirksvorsteher der Wiener City, Markus Figl.
Der designierte ÖVP-Bezirksvorsteher der Wiener City, Markus Figl. ©APA/Photonews.at/Georges Schneider
Der designierte ÖVP-Bezirksvorsteher der Inneren Stadt möchte weniger Sperren der Ringstraße. "Es nimmt jetzt schön langsam Dimensionen und Auswüchse an, wo die Innere Stadt zeitweise vom Rest Wiens abgeschnürt wird. Das darf nicht sein", so Markus Figl. Denn: der Ring sei heuer bereits 75 Mal gesperrt worden.

Für seine Sanierungspläne des Stephansplatzes fordert er Geld von der Stadt.

Allein im heurigen Jahr sei der Ring bereits 75 Mal für den Verkehr gesperrt worden, so der 41-jährige Kommunalpolitiker, der demnächst in die Fußstapfen von Ursula Stenzel tritt. “Ich habe jedes Verständnis für Demonstrationen, wo man einen politischen Willen ausdrückt oder spontan ein Problem ausdrückt – wie beim Lichtermeer z. B. -, ich habe aber wenig Verständnis für Jux-Demos wie den Udo-Jürgens-Bademantel-Umzug. Dafür ist die Ringstraße nicht da.”

Ring-Sperren: Lösung mit der Stadt finden

Er werde versuchen, hier mit der Stadt zu einer Lösung zu kommen: “Ja, da wird es eine andere Praxis brauchen. Man wird sich überlegen müssen, wie überbordend man seitens des Rathauses so Dinge wie ‘Rasen am Ring’ fördert.”

Als prioritäres Projekt nannte Figl einmal mehr die Sanierung des Stephansplatzes – vor allem was die Pflasterung angeht. Rund fünf Millionen Euro würde das Vorhaben kosten, wobei der Neo-Vorsteher auf finanzielle Unterstützung aus dem Rathaus pocht. “Da wird man mit der Stadt Wien verhandeln müssen. Es kann nicht sein, dass die Stadt den Bezirken sagt, ihr hättet hier Kompetenzen, das zu tun, aber gleichzeitig gibt man die finanziellen Mittel dafür nicht frei – vor allem, wenn man weiß, dass die Innere Stadt der Wirtschaftsbezirk Nummer eins ist.” Immerhin verdiene die Stadt ja kräftig an der Innenstadt.

“Visitenkarte Wiens”

“Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stadt Wien kein Interesse hat, dass diese Visitenkarte Wiens so ausschaut, dass sich alle denken – das ist wirklich ein wunderbarer Platz”, zeigte sich Figl zuversichtlich. Zeithorizont für das Projekt wollte er noch keinen nennen. Er werde aber – sobald er im Amt sei – die Sache angehen.

Was den Verkehr betrifft – Stenzel schwebte hier zuletzt etwa die Umgestaltung der City in eine Begegnungszone vor -, will er erst einmal das noch nicht vor allzu langer Zeit eingeführte Anrainerparken evaluieren, um gegebenenfalls nachzujustieren. Die für Bewohner reservierten Parkplätze fänden aber große Zustimmung. Einfahrbeschränkungen in die Innenstadt, um das Pkw-Aufkommen zu reduzieren, lehnt er eher ab: “Eine City-Maut oder Ähnliches muss man sich gut überlegen. Ich bin skeptisch, was das Abschnüren der Inneren Stadt auch in Sachen Mobilität betrifft. Ich stehe für die Freiheit der Menschen und nicht für Verbote.”

Markus Figl mit langer To-Do-Liste

Die Neugestaltung des Schwedenplatzes – wegen Unstimmigkeiten zwischen Stenzel und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) noch in der Planungsphase ins Stocken geraten – steht ebenfalls auf Figls To-do-Liste. Hier will er “alle Optionen prüfen” – also Untertunnelung ebenso wie Überplattung. Welche Variante ihm vorschwebt, darauf wollte er sich nicht festlegen.

Zurückhaltend zeigte sich der designierte Bezirksvorsteher auch mit Kommentaren zur Situation der Landespartei. Er wolle dem Neo-ÖVP-Chef Gernot Blümel weder Inhaltliches noch etwas zu Personalfragen ausrichten. Nur soviel: “Ich halte es für eine gute Lösung, dass es Gernot Blümel macht, der auf der einen Seite als studierter Philosoph so etwas wie Visionen für die Stadt einbringen kann, aber auf der anderen Seite als Generalsekretär gezeigt hat, dass er ein Managertyp im besten Wortsinn ist.” Dass der glücklose Parteichef Manfred Juraczka sofort die persönlichen Konsequenzen gezogen hat, zeuge von “menschlicher Größe”, so Figl.

(Thomas Rieder/APA)

>> Rückblick: Figl im Interview zur “Causa Stenzel”.

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