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"Nazi-Fahnen" mit Konzern-Namen am Heldenplatz: Aktion von Wiener Künstler

Im Rahmen der Kunstaktion wird am Heldenplatz umhermarschiert
Im Rahmen der Kunstaktion wird am Heldenplatz umhermarschiert ©Schaub-Walzer / PID
Eine kapitalismuskritische Kunstaktion wird am 31. Oktober am Wiener Heldenplatz zu sehen sein - "Nazi-Fahnen" inklusive. Die Hakenkreuze hat der in Wien lebende Künstler Franz Wassermann durch die Namen bekannter Konzerne wie Google, Facebook oder Ikea ersetzt. 

Wassermann, der für provokante Aktionen bekannt ist, bringt am 31. Oktober ab 11 Uhr 50 “Nazi-Fahnen” mit Konzern-Namen auf den Heldenplatz. Unter dem Titel “Anarchie – Wenn wir schreiten Seit’ an Seit'” werden sieben Runden um den Platz gedreht.

Trommler und Fahnenträger am Heldenplatz

Mit dabei sind laut Ankündigung drei Trommler und 50 Fahnenträger, auf die Reaktion der Passanten ist der Künstler selbst gespannt, wie er im Gespräch mit der APA sagte. Vergangenes Jahr hat der Tiroler die Fahnen bereits in der Innsbrucker Galerie artdepot ausgestellt, die Besucher hätten teils heftig und höchst unterschiedlich reagiert – “von Zuspruch bis Ablehnung”, so Wassermann.

Autoritäre Strukturen als Thema der Kunstaktion

Die nun in Wien im öffentlichen Raum durchgeführte Aktion, die ihm Titel ein abgewandeltes Zitat eines Liedes der Arbeiterbewegung zitiert, greife “die politische Geschichte Österreichs und Wiens auf und spiegelt sie in einer zeitgenössischen Variation, um autoritäre Strukturen der Vergangenheit und Gegenwart öffentlich zur Diskussion zu stellen”, so der Künstler, der die Mechanismen des globalen Kapitals befragen will: “Wie wirken die Strategien der nationalsozialistischen Propaganda im Marketing der Gegenwart?” oder “Was wünscht sich das globale Kapital – Demokratie oder Diktatur?”, heißt es etwa im Pressetext.

Um die Rolle des Individuums im Neoliberalismus zu thematisieren, trägt eine der Fahnen “stellvertretend für andere Einzelpersonen” den Namen des Künstlers, womit er “auf die Komplizenschaft des Individuums mit dem vorherrschenden System” aufmerksam machen will.

Themen von Künstler Franz Wassermann

Wassermann hat sich in seiner künstlerischen Arbeit bisher immer wieder mit Themen wie Nationalsozialismus und Erinnerungskultur, Migration, Kindesmissbrauch und Aids als Stigma auseinandergesetzt, etwa im Rahmen seiner Arbeit “Barbie + Ken = HIV+”, die 1996 im Rahmen des Life Balls zu sehen war.

Mehr zur Arbeit von Franz Wassermann finden Sie auf der Website des Künstlers.

(apa/red)

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