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Nationaler Sicherheitsrat in der Türkei zusammengetroffen

YPG-Kämpfer, türkischer Panzer: Marschiert die Türkei ein?
YPG-Kämpfer, türkischer Panzer: Marschiert die Türkei ein? ©EPA
Inmitten des Konflikts um die syrische Grenzstadt Kobane hat in der Türkei am Montag der Nationale Sicherheitsrat getagt. Präsident Recep Tayyip Erdogan leitete das rund vierstündige Treffen des Rats, an dem vor allem ranghohe Militärvertreter teilnahmen.

Nach dem Ende der Gespräche erklärte das Gremium, deren Mitglieder hätten sowohl die Lage in Syrien als auch “mögliche Gefahren” und “zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen” analysiert.

Erdogan warnt vor Kurden-Staat

Der Sicherheitsrat trat damit inmitten von Spekulationen in den Medien über eine militärische Intervention der Türkei in Syrien zusammen. Am Freitagabend hatte Erdogan vor der Gründung eines Kurdenstaats im Norden Syriens gewarnt. “Wie hoch auch der Preis ist, wir werden niemals die Bildung eines neuen Staates an unserer Südgrenze im Norden Syriens akzeptieren”, sagte er. Zugleich warf er den Kurden vor, andere Volksgruppen aus den von ihnen eroberten Gebieten zu vertreiben.

YPG vertreibt IS

Kurdische Milizen hatten am Samstag zwei Tage nach einem Überraschungsangriff der Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) auf Kobane die Extremisten wieder aus der syrischen Grenzstadt vertrieben. Die Gebietsgewinne der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beunruhigen die Türkei. Sie sieht in der Miliz einen Ableger der verbotenen türkischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die seit Jahrzehnten gewaltsam für die Loslösung der Kurdengebiete von Ankara kämpft.

Türkische Opposition warnt vor Einmarsch

Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdarolu hat vor einer Intervention der Armee im Bürgerkriegsland Syrien gewarnt. “Bloß nicht”, sagte der Chef der größten Oppositionspartei CHP der Tageszeitung “Hürriyet” (Dienstag). Die Regierung solle die Türkei nicht in ein Abenteuer stürzen.

Der Sprecher des Präsidenten Ibrahim Kalin sagte am Dienstag, die Türkei plane keinen Alleingang in Syrien. Es sei jedoch Aufgabe eines Landes, seine Grenzen zu schützen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Jordanien “an Bord”?

Derzeit machen Spekulationen die Runde, dass neben der Türkei auch Jordanien in Syrien einmarschieren könnte. Wie die gut informierte Nachrichtenseite “Debkafile” berichtet, wollen die Jordanier zusammen mit Rebellen eine Pufferzone im Süden Syriens errichten.

(APA/Red.)

 

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