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Nach Testgebühr: Weniger Uni-Anmeldungen bei Wirtschaftsfächern

Die Einführung der Testgebühr hat scheinbar Wirkung gezeigt.
Die Einführung der Testgebühr hat scheinbar Wirkung gezeigt. ©APA/Herbert Pfarrhofer
Die Einführung der Testgebühren zeigt zumindest bei Wirtschaftsthemen offenbar Wirkung.

An den Unis Wien, Graz, Linz und an der Wiener Wirtschaftsuni (WU) werden heuer erstmals in Fächern mit Studienplatzbeschränkung 50 Euro Anmeldegebühr verlangt. Die Unis hoffen, dass sich dadurch nur noch jene anmelden, die wirklich ein Studium beginnen wollen. Tatsächlich gab es für Wirtschaftsfächer, für die die Anmeldefrist dieser Tage geendet hat, diesmal teils viel weniger Registrierungen.

Die Universitäten gehen allerdings nicht davon aus, dass damit auch die Zahl der Studienanfänger zurückgehen wird. Die Registrierung sei lediglich verbindlicher geworden, so der Tenor gegenüber der APA. Einen Aufnahmetest wird es übrigens an den Unis Wien, Graz und Linz nicht geben. Hier haben sich für Wirtschaftsstudien durchwegs weniger Personen angemeldet als Plätze zur Verfügung stehen. Dadurch startet an den Unis eine Nachfrist, innerhalb derer man, sofern man sich an einer österreichischen Uni für ein Wirtschaftsstudium registriert hat, noch nachregistrieren kann. Diese Möglichkeit wurde in der Vergangenheit allerdings nur wenig genutzt. An der WU gab es um drei Bewerber mehr als Plätze, hier wird der Test stattfinden.

Uni Wien: “Deutlich weniger Doppel- und Scheinanmeldungen”

An der Uni Wien ortet man dank Anmeldegebühr diesmal “deutlich weniger Doppel- und Scheinanmeldungen”: Die Zahl der Registrierungen für Wirtschaftswissenschaften ist von 2.670 auf 941 zurückgegangen. Trotzdem geht man davon aus, dass die Zahl der tatsächlichen Studienanfänger jener von 2015/16 ähneln wird. Damals hatten von den fast 2.700 Registrierten schlussendlich nur 753 tatsächlich das Wirtschaftsstudium begonnen. Eindeutige Aussagen darüber, wie die Testgebühr die Anfängerzahlen beeinflusst, könne man aber erst mit Beginn des Studienjahrs machen, heißt es aus dem Rektorat zur APA.

Auch an der Uni Graz nähert man sich laut Pressesprecher bei den Anmeldungen durch die Gebühr “der Zahl der tatsächlichen Studienanfänger an”. Bei der Betriebswirtschaft ging die Zahl von 767 auf 568 zurück, in der Volkswirtschaftslehre von 180 auf 102. Das führt man in Graz auch darauf zurück, dass es dank Gebühr keine Mehrfachanmeldungen mehr für zugangsbeschränkte Studien gebe.

Deutlich weniger Anmeldungen gab es auch in Linz: In den Wirtschaftswissenschaften hatten sich 2015 noch 732 Personen registriert, 2016 haben sich nur noch 424 Personen angemeldet und auch die 50 Euro bezahlt. In den Sozialwissenschaften hat sich die Zahl von 195 auf 88 mehr als halbiert.

Auch Rückgang an der WU

Auch an WU gab es weniger Anmeldungen als im Vorjahr: Für die 3.674 Plätze gab es diesmal 3.677 Interessenten, die sich angemeldet und auch die 50-Euro-Gebühr bezahlt haben. Im Vorjahr gab es noch 4.620 Registrierungen. An der WU wurde allerdings heuer nicht nur die Testgebühr eingeführt, sondern damit auch das Aufnahmeverfahren geändert: Gibt es mehr Anmeldungen als Plätze, findet auf jeden Fall der Test statt. Früher konnte man darauf hoffen, dass die Prüfung doch noch ausfällt, weil nicht alle Angemeldeten das (auch weiterhin verpflichtende) Motivationsschreiben einreichen. Der Aufnahmetest wird am 12. Juli stattfinden – wer diesen schafft, bekommt ein “Welcome Package” im Wert der Testgebühr.

An der Uni Innsbruck werden zwar schon seit 2014 die 50 Euro als “Aufwandsentschädigung” eingehoben, einen leichten Rückgang gibt es heuer aber auch dort in den Wirtschaftswissenschaften (von 798 auf 769). In den Internationalen Wirtschaftswissenschaften (IWW) ist die Zahl fast ident mit jener des Vorjahres (2015: 225, 2016: 227). In beiden Fällen sind das weit weniger Bewerber als Plätze, auch hier ist also eine Nachregistrierung bis zum Erreichen der Platzzahl (Wirtschaft: 1.031, IWW: 387) möglich.

Ganz ohne Gebühr sind an der Uni Klagenfurt die Anmeldungen zurückgegangen, in der Angewandten Betriebswirtschaft von 331 auf 251 (für 306 Plätze) und in Wirtschaft und Recht von 222 auf 185 (für 120 Plätze). Damit wird es in der Betriebswirtschaft keinen Test geben, in Wirtschaft und Recht schon.

(APA, Red.)

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