Trotz mangelnder Kooperation der bereits bekannten Beschuldigten und schwieriger Ermittlungsverhältnisse konnten die Kriminalisten des Landeskriminalamtes Wien nach der gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen jungen Afghanen und Tschetschenen zwei weitere Tatverdächtige ausforschen.
Ermittlungserfolg für LKA Wien: Zwei Tatverdächtige ausgeforscht
Gegen 7.45 Uhr stürmten Spezialkräfte der Sondereinheit WEGA am 10. März eine Wohnung in der Denisgasse. Durch eine Durchsuchungs- und Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien konnten zwei junge Männer im Alter von 18 und 20 Jahren widerstandslos festgenommen werden. Sie gestanden zur Tatzeit am Vorfallsort anwesend gewesen zu sein, jedoch nicht die angezeigten Straftaten. Die zum Angriff verwendeten Tatwaffen, allen voran das oder die Messer, konnten bisher nicht gefunden werden.
Alle Verdächtigen, die zur afghanischen Gruppierung gerechnet werden, verhalten sich weiterhin schweigsam, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Freitag. Sie gaben bis auf eine Ausnahme zu, die Gewalttätigkeiten nur mitverfolgt zu haben. Der andere Verdächtige bestritt, am Ort des Geschehens gewesen zu sein, konnte jedoch durch Videoaufnahmen identifiziert werden.
Afghanen gegen Tschetschenen: Untersuchungshaft verhängt
Sechs Festnahmen erfolgten bereits am Samstag, kurz nach dem mit Messern und Eisenstangen ausgeführten Großangriff der Afghanen gegen die zahlenmäßig unterlegenen Tschetschenen. Gegen fünf von ihnen sei die Verhängung der Untersuchungshaft beantragt worden, in einem Fall wurde Anzeige erstattet.
Als Konsequenz aus dem Gewaltausbruch im Bereich eines Jugendzentrums nahe der U- und S-Bahnstationen Handelskai mit sieben zum Teil schwerverletzten Opfern soll die Polizei künftig mehr Präsenz zeigen. Auch Sozialarbeiter sollen an den “Hotspots” Handelskai und Millennium City zum Einsatz kommen, kündigte Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) gestern, Donnerstag, in “Wien heute” an.