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Nach Empörung bei Linz-Marathon: Änderungen bei den Kinderläufen

Diese Szenen haben ein Nachspiel.
Diese Szenen haben ein Nachspiel. ©sportmediapics.com/ Manfred Binder
Nachdem das Foto von Eltern, die ihre Sprösslinge beim Kinderlauf des Linz-Marathons in Richtung Ziellinie, zerrten hohe Wellen schlug reagiert nun der Veranstalter.
Kinder weinend ins Ziel gezerrt

Nachdem beim Linz-Marathon vom Sonntag Kritik an den Eltern teilnehmender Kinder laut geworden ist, soll nun ein neues Format für die Gruppe der jüngsten Läufer erarbeitet werden. Ein in Sozialen Netzwerken aufgetauchtes Bild von Erwachsenen, die ihre drei- und vierjährigen Sprösslinge beim 42-Meter-Bewerb regelrecht über die Ziellinie schleifen, hatte zuvor internationales Medienecho ausgelöst.

Den Lauf der Drei- bis Vierjährigen werde es in der bisherigen Form nicht mehr geben, kündigte LIVA-Marathon-Organisator Wolfgang Lehner am Donnerstag an. Man werde gemeinsam mit Sportpsychologen und anderen Experten ein neues Format entwickeln. Wie dieses aussehen soll, sei aber völlig offen. Bisher war es beim Bewerb für die Kleinsten erlaubt, dass die Eltern mitlaufen, was bei vielen anderen Sportveranstaltungen nicht der Fall ist.

Organisator spricht von “absoluten Ausnahmen”

In einer Presseaussendung der Marathon-Veranstalter vom Dienstag hatte es geheißen, bei den abgebildeten Szenen handle es sich um “absolute Ausnahmen”. Ziel sei es, die Kinder zum Laufen zu bringen und ihnen Freude an der Bewegung zu vermitteln. “Die Platzierung steht dabei nicht im Vordergrund. Dass dabei der Ehrgeiz mancher Eltern zu groß ist, lässt sich trotz mehrmaliger Aufrufe, die wir während des Laufbewerbes der Drei- bis Vierjährigen durchführten, leider kaum verhindern”, so Lehner.

Kleinkinderläufe haben bei vielen regionalen und überregionalen Laufveranstaltungen Tradition. Dass die Eltern oder Großeltern überhaupt auf der Laufstrecke sind, stößt andernorts aber schon auf Verwunderung. Dreieinhalbjährige würden auf der Strecke schon mal stehenbleiben und im Publikum ein wenig nach Bekannten suchen. Das machten aber andere Kinder auch, sagte ein “Marathonpapa” nach einem Kinderlauf in Tirol zur APA, und da sei dann doch ein kleiner Pokal drin.

Den Vorfall haben auch Medien im Ausland aufgegriffen. Auf n-tv war der Titel (“Wer wollte hier gewinnen? Eltern zerren Kinder ins Ziel”) am Donnerstag noch immer unter den meistgelesenen Storys der Onlineseite des Senders. In den sozialen Netzwerken war die Empörung über den falschen Ehrgeiz von Eltern groß. Von “Kindesmisshandlung” war da die Rede. Im Satire-Eck von Spiegel-online blödeln die Autoren gleich über einen “Baby-Marathon” mit sechs bis zehn Monate alten Athleten.

(APA, Red.)

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