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Mutter und Baby tot aufgefunden: Unklarheit wegen Todesursache

Baby und Mutter tot aufgefunden - Von Wiener Jugendamt betreut
Baby und Mutter tot aufgefunden - Von Wiener Jugendamt betreut ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die Vermutung, dass bei dem Tod jener 27-jährigen Mutter und ihres etwa fünf Monate alten Babys in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus Drogen eine Rolle gespielt haben könnten, wird immer wahrscheinlicher.

Nach Angaben von Herta Staffa, Sprecherin des Jugendamtes (MA 11), befand sich die Mutter im Substitutionsprogramm. Die Toten waren am 14. Februar in ihrer Wohnung in der Felberstraße gefunden worden.

Jugendamt betreute Mutter und Baby

Staffa zufolge war die Mutter mit dem Baby vom Jugendamt betreut. Es gab demnach wiederholte Kontakte, etwa Besuche in der Elternberatung, Hausbesuche und Telefonate. “Das Mädchen entwickelte sich sehr gut”, sagte die MA 11-Sprecherin am Dienstag zur APA. Das Baby habe in keiner Weise vernachlässigt gewirkt und sei von seiner Mutter liebevoll betreut worden. Auch die Großeltern der Mutter, die in der Nähe wohnten, halfen offenbar mit.

Staffa zufolge gab es den letzten Besuch bei der 27-Jährigen und ihrem Kind am 28. Jänner. Am 2. Februar sollte die Frau zur Elternberatung kommen, erschien aber nicht. Daraufhin rief man sie am Handy an, landete aber in der Mobilbox, ebenso zwei Tage später. Auch der Kinderarzt wusste nichts Näheres, er hätte das Baby ebenfalls gerne gesehen, weil eine Impfung ausstand.

Jugendamt erreichte Mutter nicht

In weiterer Folge gab es weitere telefonische und persönliche Kontaktversuche, die aber allesamt erfolglos blieben. Laut Staffa wurden auch Nachbarn befragt, die aber nichts gehört haben wollten. Auch die Großeltern der Frau erreichten die Vertreter des Jugendamtes nicht. Weil sowohl an Wohnadresse der jungen Frau als auch an der ihrer Großeltern die Postkästen gefüllt waren, ging die MA 11 davon aus, dass die aus Serbien stammende Familie gemeinsam weggefahren war. Letzte Kontaktversuche – ein Besuch am 11. Februar und ein Telefonat am 12. Februar – schlugen ebenfalls fehl.

Dass die 27-Jährige für die Vertreter des Jugendamts rund zwei Wochen lang nicht erreichbar war, werteten diese nicht als beunruhigend. Staffa zufolge war es auch davor vorgekommen, dass sich die Mutter eine Zeit lang nicht meldete und Terminen nicht nachkam. Die Kontaktaufnahme sei aber jeweils wieder geglückt, die Mutter habe kooperiert. Das letzte, was man von der Frau und ihrem etwa fünf Monate alten Säugling gehört habe, war, dass die Behörden auf Betreiben des Bruders der 27-Jährigen die Wohnung aufgebrochen und die Leichen der Frau und des Babys gefunden habe, sagte Staffa.

Unklarheit wegen Todesursache

Zur Todesursache herrschte weiter Unklarheit. Mehr als zwei Wochen nach dem Auffinden der Toten gab es nach Angaben der Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, nicht einmal ein vorläufiges Obduktionsergebnis. Im Regelfall sei es so, dass es erst nach dem Ende der Obduktion ein schriftliches Ergebnis gebe, sagte Bussek. Wegen des toxikologischen Befundes ist mit dem abschließenden Resultat normalerweise erst nach sechs bis acht Wochen zu rechnen. Ansonsten gebe es nichts, so die Sprecherin. Damit bleiben insbesondere Fragen offen, wann und wie das Mädchen zu Tode kam. Nicht ausgeschlossen wurde bisher, dass die 27-Jährige an einer Überdosis starb und das Baby in weiterer Folge verdurstete.

>> Mutter und Baby tot in Wohnung gefunden

(APA)

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