Ganzger beruft sich dabei auf eine ohne Mitwissen Mussayevs gemachte Aufnahme des damals mit einer Mitarbeiterin der Kanzlei Lansky, Ganzger und Partner (LGP) geführten Gesprächs. Der Ex-Geheimdienstchef sagte vor Gericht, er habe die “erfundenen” Angaben damals gemacht, um sich der kasachischen Regierung anzudienen.
Mitangeklagter im Fall Aliyev belastet
“Als das Interview stattfand, übten wir mit ihr (der Lansky-Mitarbeiterin, Anm.) zweimal den Text”, sagte Mussayev. Seine Verteidiger beantragten die Nicht-Zulassung der Aufnahme als Beweismittel und zweifelten die Echtheit des Dokumentes an, betonten aber, der Inhalt sei ein Beweis dafür, dass Mussayev die Morde nicht verübt habe.
Entführt und später ermordet
Mussayev und Koshlyak verantworten sich gemeinsam vor Gericht wegen des Vorwurfes, 2007 zwei kasachische Bankmanager entführt und später ermordet zu haben. Sie sollen unter Führung von Rakhat Aliyev gehandelt haben, dem damaligen Botschafter Kasachstans in Österreich und in Ungnade gefallenen Ex-Schwiegersohn von Präsident Nursultan Nasarbajew. Aliyev erhängte sich vor Beginn der Verhandlung, in der er Hauptangeklagter gewesen wäre, in der Justizanstalt Josefstadt in seiner Zelle. Seine Anwälte bezweifeln einen Selbstmord.
(APA/Red.)