AA

Musik und Tanz im Feenland

Da hat die böse Hex´ nicht viel zu lachen: Sie wird weggesungen.
Da hat die böse Hex´ nicht viel zu lachen: Sie wird weggesungen. ©Waibel
Der Nintendo DS eignet sich gerade wegen seiner innovativen Eingabemöglichkeiten für Kinder. Ubisoft hat die Marktlücke erkannt: Prinzessin Lalilu entführt schon unseren Zockernachwuchs ab drei Jahren ins Feenland.  

Man mag über Sinn oder Unsinn von elektronischem Spielzeug, insbesondere E-Gaming für die Kleinsten diskutieren. Eines muss man Ubisoft aber lassen: Mit Prinzessin Lalilu wurde ein sehr schönes und kindgerechtes Game für Nintendos Kleinsten entworfen. Für diesen Titel müssen die Kleinen noch nicht einmal lesen können – Prinzessin Lalilu ist komplett sprachgesteuert und richtet sich speziell an Mädchen im Alter von drei bis sechs Jahren.

Die kleine Spielerin schlüpft in die Rolle der Prinzessin, die mit ihrem Zauberstab und ihrer Stimme den Feen hilft, die Hexe zu betören. Als Zauberstab hat Ubisoft eine speziell für Kinderhände angepasste Version des Touchpens beigelegt. Die Hexe verachtet Musik und Tanz und hat diese kurzum aus den Feenland verbannt. Durch Musik, Gesang und Tanz gilt es, die böse Hexe aus dem Feenland zu vertreiben und die schönen Künste wieder aufleben zu lassen.

In insgesamt leider nur neun Minispielchen verschiedenster Ausrichtung müssen die kleinen Spielerinnen oder auch Spieler der “Fee der Musik”, der “Fee des Tanzes” und der “Fee der Lieder” dabei helfen, Musik und Tanz ins Feenland zurück zu holen. In einigen Fällen müssen auf dem Bildschirm mit dem Lalilu-Zauberstab Muster nachgezeichnet werden, oft gilt es, Lieder nachzusingen, die von der Fee der Lieder und der Fee der Musik vorgesungen werden. Dabei kommt das eingebaute Mikrofon des DS zum Einsatz. Leider ist oft nicht ausreichend, schön zu singen, sondern primär laut und möglichst nahe am Mikrofon. Aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Die Tanzspiele werden dergestalt erfolgreich bewältigt, indem man der Fee des Tanzes dabei hilft, ihre Tänze vorzuführen, indem verschiedene Objekte am Bildschirm nachgemalt werden.  

Die einfachen Spielmodi fördern musisches Taktgefühl, Erkennung, Reaktion und sind im weitesten Sinne eine spielerische Vorstufe zum Schreiben. Schwer oder unschaffbar sind die Level niemals, meine fünfjährige Tochter, die das Spiel auch testen durfte, hatte das komplette Spiel deswegen leider auch sehr schnell durch. Einzig die Perfektionierung der einzelnen Abschnitte ist noch eine Herausforderung für Ältere, um alle goldenen Sterne einzusacken, maximal drei winken pro Minispiel. Die kleine Prinzessin darf sich für die verdienten Sterne nämlich in einer Art Kleiderschrank neue Outfits aussuchen. Die prunkvollsten Stücke kosten natürlich am meisten Sterne. So bleibt ein kleiner Motivationsfaktor, das Spiel auch noch zu spielen, wenn alle neun Level absolviert sind. Aber man täte dem Titel unrecht, wenn man sagen würde, das wäre die einzige Motivation. Auch das immer perfektere Nachsingen der Melodien kann Kinder über längere Zeit fesseln. 

Das große technische Plus von „Prinzessin Lalilu“ ist sicher die Sprachsteuerung, die mal besser mal schlechter funktioniert. Im Prinzip kann man auch das Menü sprachgesteuert bedienen, was aber mit Fehlern behaftet ist. Im Singmodus geht es zumeist darum, möglichst laut möglichst nahe am Mikrofon zu singen, nicht um Perfektion. Doch das tut dem Spielspaß wenig Abbruch.

Grafisch ist das Spiel für die Kleinsten sehr gelungen: Die Settings sind sehr bunt und herzallerliebst ansprechend umgesetzt worden, die Feen haben einen überzeugenden Niedlichkeitsfaktor, selbst die böse Hexe kommt noch einigermaßen putzig daher. Die wenigen Lieder (die ich zuweilen im Kopf noch nachpfiff, weil ich sie so oft von meiner Tochter gehört habe) im Game sind sehr eingängig und nett arrangiert und zum Teil Abwandlungen bekannter Kinderlieder. Die Steuerung mit dem eigens beigelegten Touchpen in Zauberstabform funktioniert reibungslos. Besonders größere Kinder werden aber aus Handlichkeitsgründen lieber zum normalen Stylus greifen. 

Fazit
Ich war froh, dass mir beim Testen dieses sehr kindgerechten DS-Titels meine fünfjährige Tochter zur Hand ging, bin ich doch durch ganz andere Genres zuweilen etwas betriebsblind. Meine Tochter hat das Spiel geliebt, und sehr gerne gespielt. Der auf neun Minispielchen beschränkte Inhalt lässt es auch zu, die DS-Sessions der Kleinsten auf ein gesundes Maß zu reduzieren, ohne ihnen allzu viel Spielspaß zu nehmen. Nebst anderen kindtauglichen DS-Spielen möchte ich „Prinzessin Lalilu“ als pädagogisch besonders wertvoll hervorheben: Hier geht es nicht um Levels, um Kampf, um Bosse und Action. Die Kleinsten lernen Musik, Rhythmusgefühl und Schreiben in seinem Grundansatz in einem zauberhaften Setting kennen. Zu bemängeln hätte ich nur den begrenzten Umfang, Kinder ab fünf Jahren haben das Spiel einfach zu schnell durch, wenngleich ein nicht von der Hand zu weisender Wiederspielwert das Feenland in Kinderhand noch aufwertet. Ein sehr schöner Titel für unsere Kleinsten – ältere Kinder könnten jedoch rasch unterfordert sein. Mehr davon, Ubisoft!

  • VIENNA.AT
  • Spiele-News
  • Musik und Tanz im Feenland
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen