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Multiples Porträt ziert den Bahnhof

30 Beiträge auf einer sieben mal acht Meter großen Leinwand schaffen ein „multiples Porträt“ am Bahnhof Feldkirch.
30 Beiträge auf einer sieben mal acht Meter großen Leinwand schaffen ein „multiples Porträt“ am Bahnhof Feldkirch. ©Emir T. Uysal
Riesige Leinwand am Bahnhof Feldkirch soll Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt rücken.
„Multiples Porträt“ am Bahnhof Feldkirch

Feldkirch. (etu) Kunst ist Zaker Soltanis (19) große Leidenschaft, die er mit anderen Menschen teilen möchte. Und obwohl seine Altersgenossen oft erstaunt, skeptisch und unwissend reagieren, lässt sich der geborene Afghane nicht davon abbringen. In den letzten drei Jahren stellte er in der Alten Seifenfabrik Lauterach (2013), in der Young Art Generation Bregenz (2015), im Kunsthaus 3 Ländereck St. Margrethen (2015), im Theater Kosmos Bregenz (2016), beim Walserherbst Festival (2016) und kürzlich im Bildungshaus Batschuns aus. Aktuell maturiert Soltani im Gymnasium Schillerstraße. Kein Grund für ihn, den Pinsel beiseite zu legen.
„Kunst hat für mich die Eigenschaft, Kreativität zu wecken, eigene Talente zu entdecken, Motivation und Leidenschaft zu fördern.“ Mit diesem Hintergrund konzipierte der talentierte Maler im Kunsthaus Bregenz ein Projekt der Kunstvermittlung für junge Menschen. 30 junge Teilnehmer, Vorarlberger gemeinsam mit Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern, vereinten in zwei Mal-Workshops 30 individuelle Beiträge zu einem Gemeinschaftswerk, einem „multiplen Porträt“ als Gesamtbild.

„Wir“ als Projekt
Im Workshop konnten alle ihr Foto-Porträt, schwarz-weiß auf Karton gedruckt, mit speziellen Malfarben so bearbeiten, bemalen, übermalen, wie sie wollten. Der Spaß war groß – und das Ergebnis erstaunlich. Ohne dass sie (Aghazia, Ali, Anna, Birgit, Diyar, Farid, Gerald, Hossein, Jem, Johannes, Julia, Mahdi, Mamoun, Martina, Mehdi, Minou, Morteza, Mustafa, Navid, Noor, Omar, Qabyalad, Sarah, Shavan, Shirin, Ursula, Yahma, Yahya und Zahra) an berühmte Vorbilder dachten oder diese auch nur kannten, erinnern manche mit ihrer Porträt-Bearbeitung etwa an Andy Warhol, Martial Raysse, Arnulf Rainer oder auch an Matisse, Nolde oder Jawlenksy. Soltani fügte die 30 individuellen Portraits zum kraftvollen Gemeinschaftsporträt „Wir“ zusammen, zu einer Einheit von Verschiedenheit und Vielfalt. „Ich muss ehrlich zugeben, ich bin nun schon stolz darauf. Denn ich finde, das Bild auf dem roten Haus am Bahnhof sieht echt cool aus“, so der Künstler.

„Soll eine Bewegung werden“
Und das Ergebnis lässt sich sehen: Auf einer sieben mal acht Meter großen Leinwand will Soltani eine „Bewegung“ schaffen. Die ÖBB haben die Fläche für das Kunstprojekt kostenlos zur Verfügung gestellt. Denn: „Diese Botschaft soll für die Menschen bekannter werden“, so ÖBB-Pressesprecher René Zumtobel. Die Stadt Feldkirch hat ebenfalls angedacht, das Projekt zu fördern.

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