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Mozzarella im Test: Nur ein Produkt fällt durch

Die Arbeiterkammer testete 23 verschiedene Mozzarella-Sorten
Die Arbeiterkammer testete 23 verschiedene Mozzarella-Sorten ©Bilderbox
Die sommerliche Mozzarella-Spezialität „Caprese“ kann sorgenfrei genossen werden, das ergibt eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer (AK) Salzburg. Aber nicht alle Produkte überzeugten auf ganzer Linie. Wir haben Tipps für euch, worauf ihr beim Mozzarella-Kauf achten solltet.
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Im Auftrag der Arbeiterkammer analysierte ein Salzburger Untersuchungslabor 23 verschiedene Mozzarellas (17 aus Kuhmilch und sechs aus Büffelmilch). Die Produkte wurden einer organoleptischen (Farbe, Konsistenz, Geruch und Geschmack des Mozzarella werden beurteilt), mikrobiologischen und einer chemischen Untersuchung unterzogen. Zusätzlich kontrollierte die Arbeiterkammer, ob die getesteten Mozzarellas den Anforderungen der EU-Lebensmittelinformationsverordnung entsprechen. Die Auswertung der Proben erfolgte am – von den Herstellern festgelegten – Mindesthaltbarkeitsdatum.

Ein Teil des Mozzarella-Tests/AK Salzburg
Ein Teil des Mozzarella-Tests/AK Salzburg ©Ein Teil des Mozzarella-Tests/AK Salzburg

Ein Produkt sollte nicht im Regal stehen

„Mit Ausnahme eines Produktes bekamen alle getesteten Mozzarellas ein einwandfreies Zeugnis“, fasst AK-Konsumentenschützer Stefan Göweil zusammen. „Im Vergleich zur vergangenen Erhebung eine eindeutige Verbesserung. 2007 hätte ein Viertel der getesteten Waren nicht zum Verkauf stehen dürfen.“

Bei dem als mangelhaft eingestuften Produkt handelt es sich um einen Büffelmozzarella von Italiens Nummer-eins-Marke „Galbani“. Alle anderen Waren der italienischen Firma waren einwandfrei. Das Bakterium Listeria monocytogenes wurde nachweislich festgestellt. Doch die von der EU vorgeschriebenen Grenzwerte wurden nicht überschritten. Ebenfalls erhöht waren die Werte für Hefe und Schimmelpilz. „Trotz der beachtlichen Mängel ist der getestete Büffelmozzarella nach lebensmittelrechtlichen Vorschriften noch für den Verkauf geeignet“, erklärt der AK-Experte.

„Aus unserer Sicht hat ein Produkt mit derartigen Mängeln in einem Verkaufsregal nichts verloren. Deswegen bekommt der Mozzarella in unserem Test eine ungenügende Bewertung bei den mikrobiologischen Parametern“, so Göweil.

Herkunfsangabe von Milch meist Fehlanzeige

Grundsätzlich hielten sich die Mozzarella-Hersteller an die von der EU vorgeschriebenen Kennzeichnungsbestimmungen. „Sowohl Nährwertkennzeichnung als auch die Angaben zu Füllmenge, Gewicht und Fettgehalt waren korrekt“, freut sich der Erhebungsleiter. „Die angegebene Füllmenge als auch das Abtropfgewicht stimmte mit dem tatsächlichen Gewicht überein. Dasselbe gilt auch für den Fettgehalt – auch bei Light-Produkten. Und: Im lactosefreien Mozzarella war tatsächlich kein Milchzucker vorhanden“.

Nicht befriedigend waren die Herkunftsangaben der verwendeten Milch. Lediglich zehn Produkte von 23 führten an, woher die verwendete Milch stammt. Fünf der zehn Hersteller, die die Herkunft der Milch konkret angaben, kommen aus Italien, vier aus Österreich und einer aus der Schweiz. „Die Herkunftsangabe ist aber nicht verpflichtend, sie erfolgt auf freiwilliger Basis“, wie Göweil weiß.

Große Preisspanne bei Mozzarella

Der Preis je 100 Gramm Abtropfgewicht bewegte sich bei den erhobenen Produkten zwischen 0,34 Euro und 1,79 Euro. Der „Luxus“-Mozzarella ist fünf Mal so teuer als der günstigste. Am teuersten ist Büffelmilchmozzarella mit durchschnittlich 1,15 Euro pro 100 Gramm Abtropfgewicht. Dahinter folgen Bio-Kuhmilchmozzarella mit 0,78 Euro und konventioneller Kuhmilchmozzarella mit 0,48 Euro.

Erstaunlich stark ist der Preis für den italienischen Weichkäse in den vergangenen Jahren gesunken. 2007 betrug der Durchschnittspreis für 100 Gramm Mozzarella (inklusive Verpackung und Flüssigkeit) noch 83 Cent, heute liegt er bei 56 Cent. Innerhalb von neun Jahren sank das Preisniveau um ein Drittel. „Durch die verstärkte Nachfrage wurde offenbar der Wettbewerb unter den Herstellern angekurbelt“, erklärt der AK-Experte. „Dies führte wiederum zu einem größeren Sortiment und zu geringeren Preisen.“

Tipps beim Kauf von Mozzarella

  • Ist die Verpackung aufgebläht, weist dies auf nicht einwandfreie Ware hin.
  • Greift zu Produkten mit dem längsten Haltbarkeitsdatum und packt den Mozzarella so schnell wie möglich in den Kühlschrank.
  • Tritt beim Aufschneiden des Weichkäses Flüssigkeit aus, dann ist er ganz frisch.
  • Ein säuerlicher Geruch beim Öffnen der Verpackung ist ein deutlicher Hinweis, dass die Ware nicht mehr zum Verzehr geeignet ist.
  • Achtet auf das Abtropfgewicht: Eine große Verpackung ist nicht gleich mehr Mozzarella.
  • Und: Ein höherer Preis steht nicht automatisch für höhere Qualität.
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