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Morrissey live in Wien: Technische Probleme und trotzdem brillantes Finale

Morrissey gewann im Wiener Konzerthaus am Ende doch noch
Morrissey gewann im Wiener Konzerthaus am Ende doch noch ©EPA
Akustische Probleme machten es Morrissey am Freitag, dem 24. Oktober bei seinem Konzert im Wiener Konzerthaus schwer. Dass er aber dennoch ein Vorzeigekünstler ist, ändert daran nichts.

Morrissey ist und bleibt eine Vorzeigegröße des Pops britischer Prägung. Sein bisher zweiter, eher schwacher Auftritt im Wiener Konzerthaus, der am Freitag stattfand, wird an dieser Tatsache nichts ändern. Doch im Großen Saal waren es vor allem akustische Probleme, deren Lösung den Abend erst gegen Ende versöhnlich gestalten sollten.

Morrissey live in Wien

Letztendlich sollte der Brite zumindest ein brillantes Finale hinlegen – dank Songs seiner ehemaligen Band The Smiths. Das zehnte Soloalbum des ehemaligen Sängers der Kultband stand aber im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens – mehr als die Hälfte der fast zwanzig Songs machten den Abend in dem seit rund einem Monat ausverkauften Großen Saal aus. Doch dieser Saal zeigte, dass in ihm Verstärker und dergleichen eher nichts verloren haben.

Ohne Vorband sollte der 55-Jährige Dandy um 20.00 Uhr auf der Bühne stehen, es gab aber erst einmal eine halbe Stunde lang Videos auf einer Leinwand zu sehen, die vor allem den Siebzigern huldigten – Punk von den Ramones etwa konnte man sehen.

Fans hingen Morrissey an den Lippen

Die bekannte Ader des Briten mit irischer Abstammung “kontroversielle” Haltungen einzunehmen, wurde hier aber auch durch ein durch diverse Online-Plattformen nicht unbekanntes Video unterstrichen. Dieses macht den Tod der im Vorjahr verstorbenen, einstigen britischen Premierministerin Margaret Thatcher zum Thema und wird mit dem Song “Ding-Dong! The Witch Is Dead” untermalt. Äußerst verzichtbar war dieser Teil – moralische Bedenken äußerte der Sänger dann gegen Ende seines Auftritts der Tiere wegen in musikalischer Form.

Weiß gewandet und mit einem “Guten Abend” für seine Fans auf den Lippen nutzte Morrissey den Abend ohnehin auch dafür, seine Überzeugungen als eher radikaler Tierschützer zu vermitteln – und so durfte man als Besucher schon vor dem Betreten des Saals eine Postkarte einer Tierschutzorganisation in Empfang nehmen, auf welcher der bekennende Vegetarier posierte.

“Meat is Murder” – ein Sänger mit einer Botschaft

Letztendlich leitete ein Produkt dieser Haltung aber auch den Höhepunkt des Abends ein: “Meat Is Murder” hieß der Song, einer von den wenigen aus der Smiths-Epoche, die gestern zu hören waren. Doch diesen präsentierte Morrissey im Konzerthaus in einer vorher nicht wahrgenommenen Inbrunst und ließ am Ende seine Band spielen, während er dem Publikum den Rücken zuwandte. Ein Video und Lichteffekte verstärkten den Inhalt des Songs über die Grausamkeit letal endender Tierhaltung.

Noch einmal ein Rückgriff in die Vergangenheit der Smiths in Form der nur mit Klavier unterstützen Ballade “Asleep” folgte knapp vor dem Schluss. Das intensive Finale endete jedoch mit einem Song aus Morrisseys erstem Soloalbum aus dem Jahr 1988 und so ging der Auftritt mit einem “Everyday is like Sunday” zu Ende. Kein unvergesslicher Auftritt fand so einen doch noch erfreulichen Abschluss.

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(APA)

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