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Mord an Boris Nemzow: Einziges Video nutzlos, viele Kameras außer Betrieb

Ein russischer Fernsehsender hat am Wochenende Bilder einer Überwachungskamera veröffentlicht, die den Moment der Tötung des Oppositionspolitikers Boris Nemzow am Freitag in Moskau zeigen sollen.
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In dem unscharfen und aus größerer Entfernung aufgenommenen Video soll Nemzow in Begleitung seiner Freundin zu sehen sein, wie sie über eine Brücke in der Nähe des Kreml in Moskau gehen.

Reinigungsfahrzeug verdeckt die Sicht

Just in jenem Moment, als die tödlichen Schüsse fallen, verdeckt ein langsam vorbeifahrendes Reinigungsfahrzeug die Sicht. Ein Mann läuft hinter dem Fahrzeug hervor zu einem haltenden Auto und wird weggefahren. Nemzows Freundin läuft dem Reinigungsfahrzeug kurz hinterher, bevor sie sich wieder dem Opfer zuwendet.

©Boris Nemzow wurde auf offener Straße in Moskau erschossen. (EPA)

Das Video stammt nach Behördenangaben aus einer der zahlreichen Kameras, die die Moskauer Innenstadt überwachen. Nemzow war mit vier Schüssen getötet worden. Die Ermittler verfolgen nach eigenen Angaben mehrere Spuren im politischen, geschäftlichen und privaten Umfeld des Politikers.

Viele Kameras am Kreml waren außer Betrieb

Das veröffentlichte Video und zwei weitere Umstände nähren jedoch Spekulationen, dass der Mord an dem Oppositionspolitiker von langer Hand geplant war.

Zum einen soll es sich bei dem Reinigungsfahrzeug, das die Sicht verdeckte, um einen Schneepflug gehandelt haben – zum Tatzeitpunkt herrschten in Moskau leichte Plusgrade und kein Schneefall. Zum anderen waren die meisten der Überwachungskameras, die rund um den Kreml installiert sind und Aufschluss geben könnten, offenbar zu “Reparaturzwecken” außer Betrieb. (red)

 

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