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Morbus Crohn ist ein Tabuthema

©Fotodienst
Wer weiß schon Bescheid über diese chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die nicht ansteckend, für Betroffene aber "lebenslänglich" ist? In Österreich haben sich Betroffene zusammengefunden und erstmals ein "Morbus Crohn Manifest" entwickelt.

Das Manifest soll anderen, vor allem jungen Menschen, die mit Morbus Crohn leben müssen, Mut machen. Es wendet sich aber vor allem auch an die Menschen, mit denen sie täglich zu tun haben: Partner, Eltern, Arbeitgeber und Ärzte. Neben diesem Ratgeber gibt es auch noch andere Initiativen, die Crohn-Patienten bei der Bewältigung ihrer Krankheit helfen und die auch das soziale, medizinische und politische Umfeld der Betroffenen sensibilisieren wollen.

Morbus Crohn-Betroffene räumen mit Vorurteilen auf

Was heißt es, mit Morbus Crohn zu leben? Wie geht man mit der Angst vor dem nächsten Schub um? Was bedeutet dieses „lebenslänglich“? Welche Hoffnungen, Erwartungen habe ich an mein soziales Umfeld?  Zu diesen Fragen haben sich Morbus Crohn-Betroffene im Alter von 19 bis 40 Jahren in einem Workshop, der von professionellen Trainern begleitet wurde, zusammen gefunden. Die Erfahrungsberichte, Anregungen, Wünschen und Forderungen der Workshop-Teilnehmer wurden im ersten Morbus Crohn-Patienten-Manifest zusammengefasst. Das Manifest richtet sich an alle Morbus Crohn-Betroffenen, deren familiäres und berufliches Umfeld aber auch an Entscheidungsträger in Politik und Gesundheitswesen. Ziel der Betroffenen ist es, über Morbus Crohn aufzuklären, Vorurteile, mit denen Morbus Crohn Erkrankte tagtäglich konfrontiert sind, auszuräumen. und Verständnis zu schaffen für eine Krankheit, deren Symptome für Außenstehende trivial und harmlos scheinen mögen, die die Betroffenen aber ein Leben lang massiv einschränken.

Weitere Initiativen für Morbus Crohn-Betroffene

Information und Aufklärung über die Krankheit aber auch umfangreiche Services für Betroffene bietet erstmals in Österreich die Website http://www.crohnhilfe.at/. Dort finden sich u. A. auch Infos zur österreichweiten Aktion „Crohn Friendly Place“. Diese richtet sich an Geschäftslokale und Unternehmen, bei denen Morbus Crohn-Betroffene im Notfall unter Vorzeigen eines eigenen Ausweises rasch die Toiletten der teilnehmenden Geschäftslokale aufsuchen können. Die an der Aktion beteiligten Unternehmen zeichnen sich durch einen „Crohn Friendly Place“-Sticker am Eingang aus. In Wien sind bereits über 100 Unternehmen an dieser Aktion beteiligt, die auf ganz Österreich ausgedehnt wird. Für das rasche Auffinden einer Toilette sorgt auch der „Toilettenfinder“, der auf jedem internetfähigen Handy abgerufen werden kann und öffentliche Toiletten auflistet bzw. die nächste Toilette zum Standort des Nutzers anzeigt.

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