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Montreal verlor zweites Heimspiel gegen Rangers

Die Montreal Canadiens und ihr österreichischer Stürmer Thomas Vanek stehen im Conference-Finale der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL mit dem Rücken zur Wand. Die "Habs" verloren am Montag mit 1:3 auch das zweite Heimspiel der "best of seven"-Serie gegen die New York Rangers und fliegen mit einem 0:2-Rückstand zu Spiel drei am Donnerstag im Madison Square Garden.


Der erste Einzug ins Stanley-Cup-Finale seit 21 Jahren ist für die Canadiens so in weite Ferne gerückt. Dabei zeigte der Rekordmeister gegenüber der 2:7-Pleite zum Auftakt einen viel besseren Start und ging durch Max Pacioretty auch verdient in Führung (7.). Doch nur 17 Sekunden später gelang Ryan McDonagh der Ausgleich. Rick Nash (19.) und Martin St. Louis (29./PP) schossen die Rangers zum Sieg.

Vanek und sein Center Tomas Plekanec hatten diesmal Alex Galchenyuk an ihrer Seite, der 20-Jährige kam nach einer vor über einem Monat erlittenen Knieverletzung zu seinem ersten Einsatz im heurigen Play-off. Die beste Szene hatte die Linie in der 27. Minute, Galchenyuk kam allerdings nicht mehr an einen Vanek-Pass heran.

Die Canadiens mussten ohne ihren Startorhüter Carey Price auskommen. Der kanadische Olympiasieger hat sich am Samstag bei einer Kollision mit Rangers-Stürmer Chris Kreider so schwer verletzt, dass er für das gesamte Conference-Finale ausfällt. Canadiens-Trainer Michel Therrien setzte im Tor aber nicht auf Peter Budaj, sondern auf Dustin Tokarski, der sein Debüt im NHL-Play-off gab.

Der 24-fache Stanley-Cup-Sieger übernahm von Beginn weg das Kommando und ging auch in Führung. Doch noch in die Tor-Ansage fiel der Ausgleich. Die Heimischen machten zwar zunächst weiter Druck, die Tore allerdings erzielten die Gäste. Nash brachte die Rangers 1:02 Minuten vor der ersten Pause nach Vorarbeit von Kreider, der wegen der Verletzung von Price bei jedem Scheibenkontakt lautstark ausgebuht wurde, in Führung. St. Louis legte im Powerplay nach und Rangers-Torhüter Henrik Lundqvist ließ sich nicht mehr bezwingen.

“Mir hat heute der Einsatz des Teams gefallen. Der Grund, warum wir verloren haben, ist Lundqvist, er war phänomenal”, sagte Canadiens-Coach Michel Therrien. Sein Gegenüber Alain Vigneault stimmte ebenfalls in die Lobeshymne für den 32-jährigen Schweden ein. “Er ist der einzige Grund, warum wir im Spiel geblieben sind”, meinte der Rangers-Coach.

Trotz der schlechten Ausgangsposition geben sich die Canadiens aber noch nicht geschlagen, wie Verteidiger P.K. Subban betonte. “Ich glaube nicht, dass es Panik bei uns gibt. Ich habe es schon erlebt, dass wir 2:0 vorne waren und noch verloren haben. Wir bleiben optimistisch. Wir machen offensiv nichts falsch, wir müssen nur unserer Chancen verwerten”, erklärte Subban.

Mit der Niederlage riss auch eine Serie der Canadiens, die im heurigen Play-off bis dahin jedes Mal (sieben Spiele) gewonnen hatten, wenn sie 1:0 in Führung gegangen waren. Nun müssen sich die Kanadier ein Vorbild an den Rangers nehmen: Beim bisher letzten Play-off-Duell zwischen den beiden Teams 1996 verloren die Rangers die ersten beiden Spiele zu Hause, gewannen aber die nächsten vier Partien und stiegen noch auf.

Die Zeitungen in Montreal sind von Thomas Vanek in den bisherigen zwei Spielen des Conference-Finales gegen die New York Rangers übrigens wenig begeistert. Der Steirer, der erst am 5. März von den New York Islanders erworben worden war, hatte beim 1:3 am Montag nur 11:41 Minuten Eiszeit erhalten und war ohne Torschuss geblieben.

In den zwei Runden davor gegen Tampa Bay Lightninig und Boston Bruins hatte Vanek noch fünf Tore erzielt und ist mit zwei weiteren Spielern unverändert bester Play-off-Torschütze der Canadiens. “Thomas Vanek hat sich in ein Phantom verwandelt”, meinte “Le Journal de Montreal” aber in seiner Dienstag-Ausgabe.

“Wo ist Thomas Vanek”, titelte “La Presse”. “Man fragt sich, wo war Thomas Vanek. Der österreichische Stürmer hat Ende des Grunddurchgangs einen Unterschied ausgemacht, in dieser Serie lässt sein Beitrag zu wünschen übrig. Vanek ist nicht in Top-Form. Aber er ist nicht der einzige”, schrieb “La Presse” weiter.

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